Ein halbes Jahr nach dem rassistischen Anschlag in Hanau, bei dem 9 Menschen ermordet wurden, sollte heute die große Gedenkdemo Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung, Konsequenzen in Hanau stattfinden. Diese wurde nun kurzfristig aufgrund der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie untersagt.
„Gedenkdemo in Hanau untersagt“ weiterlesen29.08.: Wa ist Faschismus #1

Neben der morgigen Kein Vergessen: Hanau – Gedenkdemo in Berlin gibt es am Abend auch noch eine weitere Veranstaltung, die wir euch empfehlen wollen.
Die Genoss_innen der EAG Berlin nähren sich der Frage Was ist Faschismus? #1 – Zur theoretischen Klärung eines umstrittenen Begriffs // Vortrag und Diskussion mit dem Autor Mathias Wörsching
19. August | 19.00 Uhr | Garten des ://about party
Und für alle, die es nicht schaffen Demo und Veranstaltung unter einen Hut zu bringen, gibt es auch gleich die gute Nachricht, dass es zudem eine Folgeveranstaltung in der kommenden Woche geben wird. Dann mit dem Thema Wo droht Faschismus? #2 – Ein theoretisch fundierter Blick auf aktuelle Gefahren // Vortrag und Diskussion mit dem Autor Mathias Wörsching
„Das Wort „Faschismus“ diente schon immer nicht nur als sinnvolle Analysekategorie, sondern auch als grenzenlos gebrauchter Kampfbegriff. Insbesondere von linker Seite wurde dieser Begriff nicht selten auf alle möglichen autoritären und menschenfeindlichen Tendenzen ausgeweitet und dadurch analytisch entwertet.
Trotzdem lassen sich aus den jahrzehntelangen Forschungen und Theoriedebatten zum Faschismus einige Erkenntnisse gewinnen, die für heutige Herausforderungen und Kämpfe wichtig sind. Im ersten Teil der Veranstaltung („Was ist Faschismus?“ – 19.8.) wollen wir einen sinnvoll anwendbaren, einigermaßen genauen Faschismusbegriff erarbeiten. Im Mittelpunkt steht dabei die historische Epoche des Faschismus zwischen dem Ende des Ersten und dem Ende des Zweiten Weltkriegs (1918-1945).Im zweiten Teil der Veranstaltung („Wo droht Faschismus?“ – 25.8.) wollen wir schauen, was uns die historisch gebildeten Kriterien und Begriffe für die heutige Zeit zu sagen haben: Lassen sich „Damals“ und „Heute“ überhaupt vergleichen? Entstehen oder existieren auch heute faschistische Massenbewegungen oder sogar Herrschaftssysteme? Müssen wir vielleicht sogar eine neuerliche Epoche des Faschismus befürchten?
Der erste Teil der Veranstaltung bildet die inhaltliche Grundlage für den zweiten Teil. Deswegen empfiehlt es sich nicht, nur den zweiten Teil mitzunehmen. Eine Aufnahme des ersten Teils und einige Lesetipps werden Interessierten online zur Verfügung gestellt.“
18.08.: Solidarität gegen antisemitische Angriffe

„Freitag, 14. August 2020. Um 6:20 in der Frühe wird der Besitzer der Kneipe „Morgen wird besser“ in Berlin Lichtenberg von einer Nachbarin angerufen und aus dem Schlaf gerissen: In seiner Kneipe brennt es. Die alarmierte Feuerwehr kann die Flammen löschen, die Kneipe ist jedoch fast vollständig zerstört, die Innenräume nahezu komplett ausgebrannt. Verletzt wurde niemand, allerdings muss es als großes Glück gewertet werden, dass das Feuer nicht auf weitere Teile des Hauses übergegriffen hat, in denen Menschen wohnen.
Wie der Tagesspiegel berichtet, ermittele das LKA wegen schwerer Brandstiftung, der Staatsschutz prüfe ein politisches Motiv. Dennoch gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine Pressemitteilung der Polizei Berlin zum Brand im „Morgen wird besser“. Der Besitzer ist dabei bereits seit mehreren Jahren immer wieder von vermutlich rechtsextremen Personen bedroht worden und hat bereits mehrere Anzeigen bei der Polizei aufgegeben. […]
Für die Brandstiftung gibt es (bisher) kein Bekennerschreiben, allerdings wurde am Tatort ein markanter rechtsextremer Code hinterlassen. Ein vermutlich durch die Täter:innen in die Eingangstür geritztes Symbol, das wohl einen Davidstern darstellen soll, wurde mit der Zahl „28“ ergänzt. „28“ ist eine Chiffre für das rechtsextreme Netzwerk „Blood & Honour“, die Zahlen stehen für den zweiten (B) und den achten (H) Buchstaben im Alphabet.“
Für Dienstag, 18. August 2020, rufen mehrere Organisationen wie der Berliner VVN-BdA um 18 Uhr zu einer Solidaritätskundgebung vor dem „Morgen wird besser“ auf.
Weitere Informationen und Stimmen zu dem Anschlag findet ihr u.a. in einem aktuellen Video des JFDA – Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus.
19.08.: Kein Vergessen: Hanau – Gedenkdemo in Berlin
Ein halbes Jahr ist es her seitdem die rassistischen Morde an neun Menschen in Hanau begangen wurden. Für Samstag den 22. August ruft die Initiative 19.Februar zu der bundesweiten Demonstration „Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung, Konsequenzen“ im hessischen Hanau auf. An diesem Tag soll nicht nur Ferhat, Fatih, Gökhan, Kaloyan, Mercedes, Vili, Nesar, Hamza und Sedat gedacht, sondern ebenso Aufklärung gegenüber den alltäglichen rassistischen Zuständen gefordert werden.
„Wir recherchieren und ermitteln selbst. Jeden Tag. Wir rekonstruieren nicht nur die Tatnacht, sondern auch die Jahre davor und finden immer mehr behördliches Versagen. Offene Fragen werden nicht beantwortet und wir erleben die blinden Flecken im sogenannten sozialen Rechtsstaat. Wir kämpfen seit jenem Tag. Und wir werden nicht aufhören. Denn in den letzten 5 Monaten wurde viel versprochen und wenig geliefert. Wir lassen uns nicht stumm stellen und wir geben uns mit Beileidsbekundungen und warmen Worten nicht zufrieden. Der Rassismus ist nicht verschwunden, nur weil Politiker dieses Mal das Problem nicht mit Schweigen, sondern mit Reden unter den Teppich gekehrt haben.“
Bereits am 19. August wird es, wie auch in vielen anderen Städten, eine Demonstration in Berlin-Neukölln geben. Auch für all diejenigen, die am Wochenende nicht nach Hanau fahren können [1].
Kein Vergessen: Hanau – Gedenkdemo in Berlin
Mittwoch 19. August 2020
18.00 UhrHermannplatz (Berlin-Neukölln)
[1] Beispielsweise mit Berlin nach Hanau: Busfahrt zur Demonstration am 22.8.2020
#hanau2208 #hanau #b1908
Wohnhaus des Schatzmeisters der AfD Neukölln umgestaltet
„Nun gehen jedenfalls auch wir nach Feierabend so unseren Aktivitäten nach und wie der Zufall es manchmal so will führte uns einer unserer nächtlichen Spaziergänge durch Berlin-Buckow an Heinrich Boddens Haus vorbei. Scheinbar flogen dabei mehrere mit Farbe gefüllte Glasflaschen gegen die Hauswand und ein auf dem Grundstück stehenden PKW. Wir hoffen, sie haben ihm nicht den Schlaf geraubt. Außerdem wurde Heinrich Bodden mit Sprühfarbe auf dem Asphalt vor seinem Haus als das markiert was er ist: ein mieser Faschist.“