BROSCHÜRE: 9. November 2020 – 82 Jahre nach den Novemberpogromen 1938

Liebe Antifaschist_innen,

vor zwei Jahren am 9.November 2018 jährten sich die antisemitischen Novemberpogrome zum 80.Mal. Nunmehr im 28. Jahr zog an diesem Tag eine antifaschistische Gedenkdemonstration durch Moabit. Ihr Leitsatz sind die berühmt gewordenen Worte des Überlebenden Primo Levi aus seinem letzten Buch „Die Untergegangenen und die Geretteten“: Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.

Wir als Gruppen, die die Demonstration ins Leben gerufen oder aber über Jahre getragen haben, hatten den Jahrestag zum Anlass genommen, nicht nur für einen Rückblick, sondern auch für eine kritische Bestandsaufnahme und eine Diskussion über Perspektiven antifaschistischer Gedenkpolitik zum 9.November.

„BROSCHÜRE: 9. November 2020 – 82 Jahre nach den Novemberpogromen 1938“ weiterlesen

9. November 2020 »Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.« – Primo Levi

Am 9. November 1938 fanden die Novemberpogrome ihren Höhepunkt. Im deutschen Herrschaftsbereich wurden Jüdinnen*Juden vergewaltigt, inhaftiert, verschleppt und ermordet. Jüdische Geschäfte, Wohnungen, Gemeindehäuser und Synagogen wurden geplündert, zerstört und in Brand gesetzt. Auf den Straßen entfesselte sich der deutsche antisemitische Terror, der in der Nacht staatlich angestoßen und orchestriert wurde. SA und SS führten unterstützt durch Polizei und Feuerwehr die Morde, Brandstiftungen und Verwüstungen an. Die nicht-jüdische Bevölkerung beteiligte sich an dem Pogrom oder stimmte mit ihrem Schweigen zu. Insgesamt wurden in den Tagen um den 9. November 1.300 Jüdinnen*Juden ermordet, über die Hälfte der Gebetshäuser und Synagogen in Deutschland, Österreich und dem annektierten Sudetenland wurden zerstört. Ab dem 10. November erfolgte die Deportation von 30.000 Jüdinnen*Juden in Konzentrationslager. Die Pogrome waren Wegbereiter für die Shoah.

„9. November 2020 »Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.« – Primo Levi“ weiterlesen

21.10.: Kundgebung – Antifaschismus muss gemeinnützig bleiben!

Am Mittwochabend veranstaltet unter anderem die Berliner VVN-B.d.A und VVN-BdA eine Kundgebung: Antifaschismus muss gemeinnützig bleiben! vor dem Berliner Abgeordnetenhaus.
Ab 18.00 Uhr wird dabei kritisiert, dass vor fast schon einem Jahr die Berliner Finanzverwaltung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund des Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), unter Berufung auf den Bericht der Verfassungsschutzbehörde in Bayern, die Gemeinnützigkeit entzog.

„Von Überlebenden der Konzentrationslager und Gefängnisse 1947 gegründet, ist die VVN-BdA seitdem die größte, älteste, überparteiliche und überkonfessionelle Organisation von Antifaschistinnen und Antifaschisten Deutschlands. Sie vertritt die Interessen von Verfolgten und Widerstandskämpfern, sowie deren Nachkommen, tritt für Frieden und Völkerverständigung ein und hat gegen große gesellschaftliche Widerstände wesentlich dafür gesorgt, dass die Verbrechen des Nazi-Regimes nicht in Vergessenheit geraten sind, u.a. durch den Einsatz für die Errichtung von Gedenkstätten und Erinnerungsorten und vielfache Zeitzeugenarbeit. Sie informiert über aktuelle neofaschistische Umtriebe und organisiert den Widerstand in breiten Bündnissen.“

Mittwoch 21. Oktober | 18.00 Uhr | Vor dem Berliner Abgeordnetenhaus, Niederkirchnerstraße 5 (Berlin-Mitte)