13.11.: Sonnenallee solidarisch – Kundgebung gegen Veranstaltung von „Stram Kurs“

Sonnenallee solidarisch – Kundgebung gegen Veranstaltung von „Stram Kurs“
Am Freitag den 13.11.2020 will die rechte Partei „Stram Kurs“ aus Dänemark versuchen eine Kundgebung auf der Neuköllner Sonnenallee durchführen.
Das Bündnis Neukölln ruft zu Gegenprotesten auf, die ab 14.00 Uhr in der unmittelbaren Nähe der Versammlung stattfinden sollen: Kundgebung: Kein Platz für Nazis – egal aus welchem Land!

Noch im Oktober wurde Rasmus Paludan, Vorsitzender von„Stram Kurs“, die Einreise nach Deutschland verweigert. Paludan hatte angekündigt in Neukölln öffentlich den Koran bzw. Kopien davon verbrennen zu wollen.
Mit ähnlichen Aktionen versuchte die Partei seit 2018 in Dänemark und Schweden Aufmerksamkeit zu erregen. Um entsprechende Reaktionen zu erzeugen, sucht sich Paludan Stadtteile mit vielen muslimischen Bewohner_innen aus.

Laut Berlin gegen Nazis liegt für den 13. November eine Anmeldung für eine Kundgebung in der Zeit von 16.00 – 19.00 Uhr für zehn Personen auf dem Bürgersteig vor der Sonnenallee 125 vor. Das Bündnis Neukölln mobilisiert bereits zu 13.30 Uhr zu Gegenprotesten.

#b1311

»Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.« – Primo Levi

Am 9. November 1938 fanden die Novemberpogrome ihren Höhepunkt. Im deutschen Herrschaftsbereich wurden Jüdinnen*Juden vergewaltigt, inhaftiert, verschleppt und ermordet. Jüdische Geschäfte, Wohnungen, Gemeindehäuser und Synagogen wurden geplündert, zerstört und in Brand gesetzt. Auf den Straßen entfesselte sich der deutsche antisemitische Terror, der in der Nacht staatlich angestoßen und orchestriert wurde. SA und SS führten unterstützt durch Polizei und Feuerwehr die Morde, Brandstiftungen und Verwüstungen an. Die nicht-jüdische Bevölkerung beteiligte sich an dem Pogrom oder stimmte mit ihrem Schweigen zu. Insgesamt wurden in den Tagen um den 9. November 1.300 Jüdinnen*Juden ermordet, über die Hälfte der Gebetshäuser und Synagogen in Deutschland, Österreich und dem annektierten Sudetenland wurden zerstört. Ab dem 10. November erfolgte die Deportation von 30.000 Jüdinnen*Juden in Konzentrationslager. Die Pogrome waren Wegbereiter für die Shoah.

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BROSCHÜRE: 9. November 2020 – 82 Jahre nach den Novemberpogromen 1938

Liebe Antifaschist_innen,

vor zwei Jahren am 9.November 2018 jährten sich die antisemitischen Novemberpogrome zum 80.Mal. Nunmehr im 28. Jahr zog an diesem Tag eine antifaschistische Gedenkdemonstration durch Moabit. Ihr Leitsatz sind die berühmt gewordenen Worte des Überlebenden Primo Levi aus seinem letzten Buch „Die Untergegangenen und die Geretteten“: Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.

Wir als Gruppen, die die Demonstration ins Leben gerufen oder aber über Jahre getragen haben, hatten den Jahrestag zum Anlass genommen, nicht nur für einen Rückblick, sondern auch für eine kritische Bestandsaufnahme und eine Diskussion über Perspektiven antifaschistischer Gedenkpolitik zum 9.November.

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