27.05.: AfD-Aufmarsch? Läuft nicht!

Einige werden es schon mitbekommen haben: Am Sonntag den 27. Mai will die AfD in Berlin unter dem Motto „Zukunft für Deutschland“ mit einer Demonstration vom Hauptbahnhof zum Brandenburger Tor ziehen. Dagegen regt sich breiter Widerstand, von Bündnisdemonstrationen, solidarischen Raves und Künstler_innen Aktionen bis zu autonomen und dezentralen Aktionen.

Als möglicher Anlaufpunkt werden dabei u.a. zum Gesundbrunnen und Hallesches Tor um 11.00 Uh mobilisiert. Es gibt viel zu tun und für alle ist etwas dabei. Kein Friede der AfD!

09.06.: Gegen jeden Antisemitismus – Kein Al Quds-Tag 2018!

Gegen jeden Antisemitismus!
Auch in diesem Jahr sind wir wieder Teil des Antifaschistisches Berliner Bündnis gegen den Al Quds-Tag das am 9. Juni zu der Demonstration Kein Al Quds-Tag 2018! Protest gegen antisemitischen Aufmarsch! in Berlin-Charlottenburg aufruft. Denn:

„die Demonstration zum Al Quds Tag ist einer der größten antisemitischen Aufmärsche in Berlin. Für uns als antifaschistisches Bündnis ist deshalb klar: 22 Jahre Al Quds-Tag in Berlin sind 22 Jahre zu viel! Nicht nur am Al Quds-Tag, sondern auch an jedem anderen Tag des Jahres gilt es, sich jeglicher Form von Antisemitismus und Antizionismus entgegenzustellen. Antifaschismus bedeutet einzustehen für das Selbstverteidigungsrecht des Schutzraums von Jüdinnen*Juden, bedeutet Solidarität mit Israel gegen die tagtäglichen Vernichtungsdrohungen.
Es gilt, eine emanzipatorische Kritik am politischen Islam und seinen Vertreter*innen zu formulieren, an islamistischer Agitation in Deutschland und Europa, am Terror von Hamas und Hisbollah. Ebenso gilt es, den deutschen Kooperationen mit diktatorischen Regimen wie dem Iran entgegenzutreten und der finanziellen und politischen Förderung aus dem Iran gesteuerter Verbände, wozu die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden (IGS) und das Islamische Zentrum Hamburg gehören. Antifaschismus heißt auch, sich all dem in den Weg zu stellen, ohne scheinheilige Zurückhaltung im Sinne einer angeblich größeren linken Sache. Dabei stehen wir ebenso an der Seite der Verfolgten und der Opfer des politischen Islam und der islamistischen Regime, die seit Jahren vor Ort ihr Leben für Menschenrechte und Meinungsfreiheit riskieren.“ – der vollständige Aufruf ist abrufbar unter http://noalquds.blogsport.de/aufruf/

Samstag 9. Juni 2018 | 12.00 Uhr | Auftaktkundgebung: U-Bahnhof Wilmersdorfer Straße (Wilmersdorfer Straße Ecke Kantstraße) | Abschlusskundgebung: Adenauerplatz (Berlin-Charlottenburg)

Und bereits im Vorfeld gibt es rund um die Mobilisierung zu den antifaschistischen Gegenprotesten eine Reihe an Veranstaltungen:

Donnerstag 31. Mai | Infoveranstaltung: (Dis-)Kontinuitäten. Der Al Quds-Tag Berlin | 19.30 Uhr | B-Lage / Neukölln | Mareschstraße 1 (Berlin-Neukölln)

Freitag 01. Juni | Veranstaltung: Islamophobie – Kampfbegriff gegen Islamkritik, Klaus Blees | 19.00 Uhr | @ZGK Scharni, Scharnweberstraße 38 (Berlin-Friedrichshain)

Montag 04. Juni | Veranstaltung: AntiBa – Antifaschismus in Zeiten von AfD und Djihadismus. |19.00 Uhr | Remise der Magda19, Magdalenenstraße 19 (Berlin-Lichtenberg)

10.05.: About Feminism

Zwar bietet der heutige Tag des Sieges eine Vielzahl an Möglichkeiten bei gutem Wetter etwa im Treptower Park auf den 9. Mai – Wer nicht feiert hat verloren! anzustoßen.
Dennoch bietet auch der morgige vermeintliche „Herrentag“ ein gutes Programm, um sich nicht vor grölenden Männerhorden mit Bollerwägen zuhause verkriechen zu müssen. Die About Feminism:

„Rauchen, saufen, Jungs* verhaun‘ – Bollerwagen klaun‘ und den Herrentag versaun‘

Die About Feminism geht in die zweite Runde!
wir fragen uns immernoch: Herrentag – What the Fuck?! Soli-Damen*gedeck für Repressionskosten abseits von Bierpfützen und Männerkotze. In geselliger Manier laden wir zum zweiten Faulenzen und Feiern im idyllischen, allseits beliebten Garten des ABOUT BLANKs. Einen Tag und eine Nacht lang Abseilen von gesellschaftlicher Akzeptanz versoffener Männerhorden und den Herrentag zum Frauen*tag machen!
Neben allerlei musikalischer Unterhaltung und dem showförmigen Rat der Ranzigen wird es auch dieses Jahr wieder viele feministische Überraschungen geben. Weil es für Damen*gedecke auch eine Grundlage braucht, gibt`s süße und salzige Snacks. Mit Lesbarem, Schnickschnack und Siebdruck.“

Donnerstag 10. Mai | ab 14.00 Uhr | ://about party
https://www.facebook.com/events/1874171809514881

Und als aktionisitischer Programmpunkt mittendrin sei auch nochmal auf die Demonstration Berlin gehört Allen! hingewiesen:
Donnerstag 10. Mai | 18.30 Uhr | Demonstration gegen trans*- und homofeindliche Übergriffe in Neukölln und überall | S-Bahnhof Sonnenallee

08.05.: 8. Mai – Tag der Befreiung

Anlässlich der Debatte um einen zusätzlichen gesetzlichen Feiertag, spricht sich die Berliner VVN-B.d.A für die Wahl des morgigen 8. Mai als Jahrestag der Befreiung vom Faschismus aus.
Als zentrale Kundgebung zum 73. Jahrestag findet morgen eine Veranstaltung mit Reden und Musik am Ehrenmal im Treptower Park statt:
08. Mai | 18.00 Uhr | Ehrenmal Treptow vor der Skulptur „Mutter Heimat“ (S-Treptower Park, Berlin Treptow-Köpenick)

„Am 8. Mai 1945 war nahezu ganz Europa von Faschismus und Krieg befreit. In Deutschland empfanden vor allem die Überlebenden des Holocaust, der Konzentrationslager und Zuchthäuser und ihre Angehörigen, die befreiten Zwangsarbeiter*­innen den 8. Mai als den lang ersehnten Tag der Befreiung. Aber auch wir alle, die wir heute leben, verdanken die Chance eines Lebens in Frieden, Freiheit und Vielfalt den alliierten Streitkräften. Die Rote Armee und die sowjetische Bevölkerung hatten die größte Last des Krieges zu tragen. Mit besonderer Dankbarkeit erinnern wir an die Befreierinnen und Befreier, die Soldatinnen und Soldaten der Roten Armee, die gemeinsam mit polnischen Kombattantinnen und Kombattanten Berlin befreiten. Unvergessen bleibt der Beitrag, den der deutsche antifaschistische Widerstand in Deutschland, in der Emigration, in Partisanenverbänden und in den Streitkräften der Antihitlerkoalition geleistet hat.

Mehr als 55 Millionen Menschen fielen Naziterror, Holocaust und Vernichtungskrieg zum Opfer. Sie bezahlten den deutschen Griff nach der Weltherrschaft mit unvorstellbarem Leid und ihrem Leben. Für die Befreiung Berlins gaben noch über 50.000 Rotarmisten ihr Leben. Bis zur bedingungslosen Kapitulation der Berliner Garnison am 2. Mai erschossen Wehrmacht, Gestapo und SS politische Häftlinge, Deserteure und „Verräter“ im Berliner Stadtgebiet. Zuvor waren Zehntausende Insassen der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück und ihrer Außenlager auf Todesmärsche geschickt worden.

In nahezu allen von Nazideutschland besetzten Ländern wurden der 8. und/oder 9. Mai gesetzliche Feiertage, dies war auch in der DDR der Fall. 40 Jahre hat es gedauert, bis ein Präsident der Bundesrepublik den 8. Mai als Tag der Befreiung anerkannt und gewürdigt hat. Bis dahin hatte die Sicht der Nazis, der Profiteure, Mitläufer und Zuschauer das offizielle Vokabular geprägt: Zusammenbruch, Kapitulation, Niederlage, Besatzung, Stunde Null, Neubeginn.

Mit Weizsäckers Rede 1985 wurde die Perspektive der Verfolgten des Naziregimes „gesellschaftsfähig“. Ein Tag der Erinnerung und Mahnung oder gar der Freude wurde der 8. Mai jedoch in der Bundesrepublik bislang nicht. Das wollen wir ändern!

Wir fordern, dass der 8. Mai als Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg endlich auch in Berlin und in ganz Deutschland ein offizieller Feiertag wird, den Tag, den der als Jude und Kommunist verfolgte Kämpfer der Résistance Peter Gingold 1945 in Mailand als „Morgenröte der Menschheit“ erlebt und bezeichnet hat.“

Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e. V. [Berliner VVN-BdA e.V.], Mai 2018

8. Mai 1945 – Tag der Befreiung!

28.04.: Führung: Das rote Neukölln – Widerstand und Verfolgung 1933-1945

Im Rahmen des 73. Jahrestag der Befreiung Neuköllns durch die Rote Armee am 28. April laden wir auch in diesem Jahr wieder zu einer Veranstaltung ein:

Stadtteil-Führung: „Das rote Neukölln – Widerstand und Verfolgung 1933-1945“

Obwohl die meisten Neuköllner_innen ebenfalls Teil der NS-Gesellschaft waren, gab es in dem Bezirk einen besonders lebendigen antifaschistischen Widerstand, der maßgeblich von Frauen* bestimmt wurde. Wehrkraftzersetzung, Arbeitsvertragsbruch, Hilfe für Verfolgte sind nur einige Beispiele, über die bei der Führung berichtet werden soll. Weiterhin wird es um die lokalen Besonderheiten, ihre Motive, Netzwerke und die Verfolgung gehen. Aus heutiger Sicht ist es dabei besonders interessant, der Frage nachzugehen, was Menschen bewegt, sich nicht anzupassen, sondern sich widerständig zu verhalten. Welche Orte erinnern noch heute in der Gegend, die schon in den Zwanzigern immer wieder Schauplatz blutiger Straßenkämpfe zwischen Nationalsozialisten und Kommunist_innen gewesen war, an die Geschichte und ihre Akteur_innen? Antworten darauf werden am Beispiel von vergessenen und unbekannten Widerstandsgeschichten gesucht.

Wir freuen uns auf eine etwa zweistündige Tour mit der Historikerin Claudia von Gélieu, aktiv bei den Frauentouren, der VVN-BdA und in der Galerie Olga Benario.

28. April 2018 | 15.00 Uhr | Startpunkt: Galerie Olga Benario (Richardstraße 104, Berlin-Neukölln)

Am 24. April 1945 überschritten die ersten Einheiten der Roten Armee die Südgrenze Neuköllns. In den folgenden Tagen gelang es den sowjetischen Truppen gegen den erbitterten deutschen Widerstand vorzurücken. Die letzte Gegenwehr von deutschen Verbänden in Neukölln konnte am 28. April 1945 gebrochen werden. Die Rote Armee hatte Neukölln befreit. Der Sieg der Alliierten bedeutete das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft in Neukölln und die Befreiung für Zwangsarbeiter_innen und Jüdinnen_Juden. Viele der Zwangsarbeiter_innen sowie die absolute Mehrzahl der Neuköllner Jüdinnen_Juden erlebten die Befreiung jedoch nicht mehr. Nur wenigen war es vorher gelungen, unterzutauchen und zu überleben. Schließlich bedeutete der Sieg der Roten Armee auch die Befreiung für die Widerstandskämpfer_innen der verschiedenen sozialdemokratischen, kommunistischen und liberalen Gruppen.

Den 28. April nehmen wir zum Anlass, um an die Befreiung Neuköllns durch die Rote Armee zu erinnern und dabei nicht zu vergessen, dass Antisemitismus, Rassismus und Neonazismus Teil des bundesdeutschen Alltags sind.
Unser Dank gilt den alliierten Armeen, den Partisan_innen und allen anderen Menschen, die unter Einsatz ihres Lebens für die Zerschlagung Deutschlands kämpften. Der Sieg über die Deutschen bedeutete nicht weniger als die Befreiung der Menschen vom Nationalsozialismus.

Unser Dank heißt Krieg den deutschen Zuständen! – //befreiungneukoelln.blogsport.de