2. Juli: Kein Al Quds-Marsch 2016! Gemeinsam gegen jeden Antisemitismus!

Antifaschistische Kundgebung: Kein Al Quds-Marsch 2016! Gemeinsam gegen jeden Antisemitismus!
Start: 13.30 Uhr, Adenauerplatz (Berlin-Charlottenburg)

Aufruf des Antifaschistischen Berliner Bündnis gegen den Al Quds-Tag 2016:

Gemeinsam gegen jeden Antisemitismus – 20 Jahre Al Quds-Tag sind 20 Jahre zu viel!

Seit 20 Jahren findet jedes Jahr zum Ende des Ramadan der internationale Quds-Marsch auch in Berlin statt. In diesem Jahr werfen die Verstrickungen der Antisemit*innen rund um den Al Quds-Tag bereits im Vorfeld ihre Schatten: Bei einem vom „Refugee Club Impulse“ (RCI) mitorganisierten so genannten „Karneval der Geflüchteten“ lief ein Block mit, der von „F.O.R. Palestine“ („For One State and Return in Palestine“), dem Berliner Ableger der antisemitischen internationalen BDS Kampagne („Boykott, Desinvestition, Sanktionen“) und ihrem gewalttätigen Umfeld getragen wurde. Die „Intifada!“-Rufe sind mittlerweile immer zu hören, wenn diese Gruppierungen auf die Straße gehen.
Die Verantwortlichen vom RCI sind keine Unbekannten: Während Mitbegründer Ahmed Shah unter anderem die Hizbollah als „Stimme der Unterdrückten“ (1) feiert und die Intifada in Form eines Theaterstückes in die Klassenzimmer trug (2), sind die künstlerische Leiterin Nadia Grassmann und die pädagogische Leiterin Maryam Grassmann seit Jahren aktiv am Quds-Marsch beteiligt. Hauptorganisator ist ihr Vater, Jürgen Grassmann, der 2012 auf einer Veranstaltung des neurechten Querfront-Magazines „Compact“ mit Jürgen Elsässer das Podium teilte. Halbgare Distanzierungsversuche auf der Pressekonferenz des RCI, bei der die Hizbollah als „umstritten“ (3) verharmlost oder das Tragen von deren Symbolik als „Leichtsinn“ (4) abgetan wurde, wie es Maryam Grassmann gegenüber der Berliner Morgenpost tat, sind ebenso lächerlich wie die Idee, dass der Antisemitismus der Beteiligten keinen Einfluss auf ihre Arbeit mit Geflüchteten hätte. Im Gegenteil: Shahs theaterpädagogische Arbeit wurde bereits in der Vergangenheit von Expert*innen des Netzwerks „Task Force: Education on Antisemitism“ deutlich verurteilt. Man kam zu dem Ergebnis, dass das Theaterprojekt bei der Zielgruppe „antisemitische Stereotype reproduziere und diese so bei den Jugendlichen verfestige, statt sie zu dekonstruieren“ (5). Der Widerspruch, gleichzeitig Geflüchtete und die Hizbollah zu unterstützen, die durch ihre Beteiligung am syrischen Bürgerkrieg im Interesse des iranischen Regimes selbst ein Grund für die Flucht vieler Menschen ist, wird von den Beteiligten ignoriert.
Der RCI wurde für einen „Sonderpreis für kulturelle Projekte mit Flüchtlingen“ nominiert, mittlerweile wurde diese Nominierung zurückgezogen, denn auch der Senat möchte das Projekt nicht weiter unterstützen. Dass es überhaupt so weit kam, ist jedoch symbolisch für den ignoranten Umgang mit antisemitischen Umtrieben in Berlin. Wer Menschen wie Ahmed Shah und den Grassmann-Schwestern Raum gibt, darf sich sicher sein, dass dieser mit Antisemitismus gefüllt wird.
Diese Zusammenrottung antisemitischer Akteur*innen ist nicht überraschend – die Akzeptanz und das Schweigen darüber sind wie die Instrumentalisierung von notwendiger und wichtiger Arbeit für Geflüchtete hingegen untragbar. In diesem Jahr heißt es, gegen den Quds-Tag auf die Straße zu gehen und damit auch gegen all die antisemitischen Zusammenschlüsse zu kämpfen, die das Jahr über anderenorts agieren!

20 Jahre in Berlin: die Bedeutung des antisemitischen Al Quds-Tages

1979 von Ayatollah Khomeini, dem religiösen Führer der Islamischen Revolution im Iran, eingeführt, ist der Al Quds-Tag (Quds = arabisch für Jerusalem) ein weltweiter politischer Kampftag für die Eroberung Jerusalems und die Vernichtung Israels. In Berlin feiert man dieses Jahr 20-jähriges Jubiläum, der deutsche Ableger demonstrierte bis 1995 in Bonn, seit 1996 verlagerten sich die Proteste in die neue Hauptstadt. Er wird nicht nur als Tag des Widerstandes gegen Israel verstanden. Mit der Forderung, dass „die Unterdrückten“ (6) sich ausgerechnet gegen den jüdischen Staat zur Wehr setzen sollen, steht der Al Quds-Tag in erster Linie in einer antisemitischen Tradition. Die Idee einer „jüdischen Weltverschwörung“, die für alle Übel der Welt verantwortlich sein soll, war bereits zentraler Bestandteil der nationalsozialistischen Ideologie. So kann die deutsch-iranische Kollaboration in den 30er und 40er Jahren auch kaum verwundern: Sie reichte von, für die arabisch und persisch sprechenden Zuhörer*innen zugeschnittener NS-Radiopropaganda bis hin zu florierenden Handelsbeziehungen, dabei ging beispielsweise fast die Hälfte der iranischen Exportgüter nach Deutschland (7/8).

Für die Islamische Republik Iran ist antisemitisches Verschwörungsdenken und Hass auf die Moderne seit der Gründung im Jahr 1979 der Dreh- und Angelpunkt der islamistischen Ideologie. Dies zeigt sich beispielsweise daran, dass unmittelbar nach der gewaltsamen islamischen Revolution der Quds-Marsch eingeführt wurde. Man glaubt an die eigene Überlegenheit, bekämpft ‚Andersgläubige‘ und verteufelt den Westen und individuelle Freiheiten. In diesem Denken stellen Jüdinnen*Juden die Personifizierung der Moderne dar, weswegen der Hass auf Israel und die Leugnung der Shoah ein tragendes Element der iranischen Führung bilden. Diese „weltanschauliche Botschaft“ beschränkt sich nicht auf den Iran, sondern soll laut iranischer Verfassung, in der man die „Ausbreitung der Herrschaft des Gottesgesetzes auf Erden“ (9) fordert, auch exportiert werden. Der Antisemitismus des islamistischen Regimes wird immer wieder offen zur Schau getragen und so führte der oberste Rechtsgelehrte Ali Khamenei ausgerechnet am 9. November 2014 in neun Punkten aus, auf welche Weise Israel eliminiert werden müsse. Dazu gehört die Bewaffnung der Westbank nach dem Vorbild des Gaza-Streifens, ein Unterfangen bei dem der Iran seit 1979 ganz vorne mit dabei ist. Zusätzlich finanziert der Iran islamistischen Terror weltweit, so zum Beispiel die Hizbollah und die Hamas. Durch die militärische Unterstützung für Assad in Syrien starben Hunderttausende – und Millionen Menschen sind auf der Flucht (10).
Den Nuklear-Deal feierte Ali Khamenei im September 2015 mit den Worten „Israel wird die nächsten 25 Jahre nicht mehr erleben“ und auf Twitter verkündete er: „Bis dahin werden wir kämpfen, heroisch und mit der Moral des Jihad, um den Zionisten keinen Moment der Ruhe zu lassen“ (11). Anfang März testete Rohanis Verteidigungsministerium zuletzt Mittelstreckenraketen mit der hebräischen und persischen Aufschrift „Israel muss ausgelöscht werden“. Erst Ende Mai wurde die Vernichtungsdrohung wieder einmal erneuert: „Wir können Israel in weniger als acht Minuten auslöschen“ erklärte ein hochrangiger Militärkommandeur (12). Die iranische Führung stellt auch weiterhin den Holocaust in Abrede und präsentiert Holocaust-Leugner*innen als Verteidiger*innen der Meinungsfreiheit wie beispielsweise beim Holocaust Cartoon Wettbewerb, der am 14.5.2016, nicht zufällig zum Jahrestag der Gründung Israels, eröffnet wurde.

Aber damit nicht genug: Seit der islamischen Revolution 1979 wird die eigene Bevölkerung terrorisiert, Frauen* werden brutal unterdrückt und es gibt Sittenwächter, die das korrekte Tragen des Kopftuchs kontrollieren. Homosexualität steht unter Todesstrafe, nicht selten sind unter den Gehängten Minderjährige. Gewerkschafter*innen, Menschenrechtsaktivist*innen, Angehörige religiöser und anderer Minderheiten wie z.B. die Bahai und Jesid*innen werden bedroht, politische Gegner*innen werden inhaftiert und Folter ist noch immer an der Tagesordnung.
Präsident Hassan Rohani ist im Gegensatz zur öffentlichen Darstellung, die etabliert wurde, um den Atom-Deal durchzusetzen, kein „moderater Hoffnungsträger“, sondern das freundliche Gesicht des Terrors (13). Seit Beginn seiner Präsidentschaft werden im Iran deutlich mehr Menschen hingerichtet als unter seinem Vorgänger Ahmadinejad. So gab es im letzten Jahr laut Amnesty International mindestens 977 Hinrichtungen, dies ist weltweit die höchste Zahl an Hinrichtungen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung.
Auch hier in Berlin ist man ganz auf der Linie des iranischen Regimes, die Organisator*innen des Quds-Tages kommen aus dem Umfeld der Hizbollah und die Redner*innen decken das weite Feld des Israelhasses ab: von dem linken selbsternannten „Journalisten“ Martin Lejeune und dem Truther Christoph Hörstel, über die antizionistische Sekte „Neturei Karta“, bis hin zu Vertreter*innen der AKP-nahen BIG-Partei oder der UISAE (Union of Islamic Student Associations in Europe). Unter Bildern von Khomeini und den Flaggen der Hizbollah und Palästinas tragen Jahr für Jahr Menschen ihren Antisemitismus und Hass auf Israel auf die Straße.

Deutschland, deine Antisemit*innen!

Im Jahr 2015 wurden von der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) 401 antisemitische Vorfälle in Berlin gezählt (14), was mehr als ein antisemitischer Angriff pro Tag ist und davon bereits die Fälle ausgenommen, die weder bei der Polizei noch bei RIAS gemeldet wurden. Deutschland hat ein Antisemitismus-Problem, das weder erst seit gestern besteht noch importiert wurde. Der deutsche Antisemitismus fand seinen Höhepunkt mit der Shoa, dem Mord an sechs Millionen Jüdinnen*Juden. Heute lebt er in anderen Gewändern fort und ist in Deutschland, trotz seiner vorgeblichen Tabuisierung, noch immer brandgefährlich.
Die Schändungen jüdischer Friedhöfe, die Leugnung oder Relativierung der Shoa, verbale und körperliche Angriffe auf Jüdinnen*Juden oder auf Personen, die von Antisemit*innen als diese ausgemacht werden, all das ist deutscher Alltag.
Dass dabei oftmals versucht wird, den eigenen Antisemitismus zu verschleiern, indem man statt vom Judentum von Israel und statt von Jüdinnen*Juden von Zionist*innen spricht, ist nur ein weiterer Beleg für die gesellschaftliche Akzeptanz des Antisemitismus – zumindest, solange er sich als vermeintliches Eintreten für die Menschenrechte tarnt. Wo jedoch von „zionistische(n) Lobby-Gruppen und ihre(n) Millionen-Budgets“ gesprochen wird oder „Zeitungen und ihre Hetzkampagnen“ (15) erdacht werden, wie im Aufruf zur diesjährigen Nakbatag-Demonstration, bedient man das uralte antijüdische Klischee vom hinterhältigen, welt-, medien- und finanzmarktbeherrschenden Juden.
Damit findet man auch an anderer Stelle schnell Freund*innen, und es verwundert nicht, dass in der Querfront der Schulterschluss für linke und (neu-)rechte Antisemit*innen möglich wurde. Dieses Denken wohnt jedoch nicht nur den für Verschwörungstheorien anfälligen Mahnwachen und Friedensdemonstrationen inne, sondern ist fest im Denken vieler Deutscher verankert (16), der gemeinsame Nenner liegt, in guter deutscher Tradition, im Antisemitismus, in der Feindschaft gegenüber Israel, respektive allem Jüdischen oder was als solches identifiziert wird.
Ob im Antiamerikanismus als pauschale Feindschaft gegen Globalisierung und Moderne oder in einer ressentimentgeladenen, verschwörungsideologischen „Kritik“ gegen beispielsweise die Familie Rothschild oder die FED (Federal Reserve Bank) als angebliche Lenker*innen und Gewinner*innen des Kapitalismus: das Feindbild der Querfront bleibt die Moderne.
Auch beim rechts-nationalistischen Umfeld von AfD, Pegida und Co. ebenso wie bei organisierten Neonazis werden die Rothschilds bemüht, wenn es darum geht zu erklären, wer hinter einer herbei fantasierten „Unterwanderung der Gesellschaft“ (17) durch Geflüchtete steckt. Und obwohl man selbst im eigenen rassistischen Kampf gegen den Islam, auch im Judentum verankerte religiöse Pflichten wie die Beschneidung oder das rituelle Schächte verbieten möchte, versucht die AfD immer wieder, das Judentum und den Kampf gegen Antisemitismus zu instrumentalisieren. Während man also in der AfD den Kampf gegen Antisemitismus unter Muslimas*Muslimen nur aus einer rassistischen Motivation heraus führt, leugnet und versteckt man den eigenen Antisemitismus, der als fester Bestandteil in ihrem Deutschtum verankert ist. Der von Björn Höcke erklärte „Antagonismus“ (18) von Christentum und Judentum passt dann nicht mehr zum gegen den Islam in Anschlag gebrachten, angeblichen „christlich-jüdischen Abendland“.
Doch auch die extreme Rechte, beispielsweise die Partei „Die Rechte“, die aus der verbotenen, militanten Nazikameradschaft „Nationaler Widerstand Dortmund“ hervorgegangen ist, verbreitet weiter ihre antisemitische Hetze. So betreibt Michael Brück neben seinen Aktivitäten im Dortmunder Stadtrat unter der Domain Antisem.it einen Onlineshop, sein Vorgänger bis 2015, Dennis Giemsch, forderte im Stadtrat die Zählung aller in Dortmund ansässigen Jüdinnen*Juden (19). Hakenkreuzschmierereien auf jüdischen Grabsteinen oder an jüdischen Institutionen sind neben körperlichen Übergriffen derweil tragische Normalität.
Auf außenpolitischer Ebene brüstet sich das deutsche Auswärtige Amt auf seiner Homepage damit, dass die Handelsbeziehungen mit dem Iran traditionell eng und „ca. 30 Prozent der industriellen Infrastruktur in Iran […] aus deutscher Produktion“ seien. Man ist „optimistisch, dass der bilaterale Handel bald wieder an Fahrt gewinnt“ (20) seit die Sanktionen gegen das iranische Regime Anfang 2016 aufgehoben wurden. Der Grund für die Sanktionen war der Versuch Teherans sich atomar zu bewaffnen (21), das Kräfteverhältnis im Nahen Osten zu eigenen Gunsten zu verschieben und Israel einer ständigen Bedrohung auszusetzen (22).
Und während der Iran weiter an die Hizbollah liefert und unermüdlich die Menschenrechte mit Füßen tritt (23), kümmert sich die Bundesregierung lieber darum, wie die Felder unter dem islamistischen Despoten Ali Khamenei besser bestellt werden können und treibt eine Agrar-Kooperation weiter voran (24). Es scheint so, als hätte die Bundesregierung die Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran herbeigesehnt, um den Handel endlich wieder ausbauen zu können, koste es was wolle, sei es auch durch die Unterstützung eines nach Vernichtung strebenden antisemitischen Regimes, hierdurch wird Merkels „Staatsräson“ als Worthülse enttarnt.
Das alles lässt keinerlei Zweifel am antisemitischen Normalzustand in Deutschland, getragen von allen Teilen der Gesellschaft, als nach wie vor verbindendes Element der deutschen Ideologie.

Konsequenter Antifaschismus: immer und überall!

Der Kampf gegen diesen deutschen Normalzustand ist für uns als Antifaschist*innen nicht verhandelbar. Nicht nur am Al Quds-Tag, sondern auch an jedem anderen Tag des Jahres gilt es, sich jeglicher Form von Antisemitismus und Antizionismus entgegenzustellen. Antifaschismus bedeutet einzustehen für das Selbstverteidigungsrecht des Schutzraums von Jüdinnen*Juden, bedeutet Solidarität mit Israel gegen die tagtäglichen Vernichtungsdrohungen. Es gilt, eine emanzipatorische Kritik am politischen Islam und seinen Vertreter*innen zu formulieren. Ebenso an den Kooperationen mit diktatorischen Regimen wie dem Iran, an islamistischer Agitation in Deutschland und Europa, am Terror von Hamas, Hizbollah und dem so genannten Islamischen Staat. Antifaschismus heißt auch, sich all dem in den Weg zu stellen, ohne scheinheilige Zurückhaltung im Sinne einer angeblich größeren linken Sache. Dabei stehen wir ebenso an der Seite der Verfolgten und der Opfer des politischen Islam und der islamistischen Regime, die vor Ort ihr Leben für Menschenrechte und Meinungsfreiheit riskieren wie an der Seite derjenigen, die vor Unterdrückung und Terror nach Deutschland geflohen sind.
Solidarität mit Geflüchteten geht auch ohne die Vereinnahmung ihrer Kämpfe für antisemitische Hetze und ist besonders notwendig zu einer Zeit, in der bei Pegida und dem Rest des völkischen Mobs die rassistische Ideologie immer unverhohlener zu Tage tritt, in der Geflüchtetenunterkünfte brennen und die AfD in mittlerweile acht Landesparlamenten und dem Europaparlament vertreten ist. Egal aus welcher Ecke sie kamen – im Antisemitismus vereinen sich die reaktionären Kräfte und gehen auf in ihrer deutschen Ideologie.
Deutschland ist nicht die Lösung, Deutschland ist und bleibt das Problem und es gilt, dem rassistischen und antisemitischen Normalzustand den Kampf anzusagen.

In diesem Sinne:
Solidarität mit den von Antisemitismus Betroffenen!
Solidarität mit allen Geflüchteten!
Solidarität mit den emanzipatorischen Kräften im Iran!
Solidarität mit Israel!
Nieder mit Deutschland und seinen Antisemit*innen!
Nieder mit dem Patriarchat und LGBTIQ*-Feindlichkeit!
Nieder mit dem Holocaust-Leugner-Regime im Iran!
Nieder mit dem Al Quds-Tag!

*LGBTIQ meint „lesbian, gay, bisexual, transgender, intersex and queer“

(1) http://www.fes.de/BerlinerAkademiegespraeche/publikationen/islamundpolitik/documents/Studie-Berlin-Mitte_Nachfolgestudie_ZDK-2007.pdf, S. 70
(2) http://www.hagalil.com/archiv/2006/06/jugendtheater.htm
(3) http://www.impulse-projekt.de/zusammenfassung-video-pk-rci-22416/
(4) http://m.morgenpost.de/berlin/article207440249/Senat-will-Unterstuetzer-von-Anti-Israel-Demo-foerdern.html
(5) http://www.fes.de/BerlinerAkademiegespraeche/publikationen/islamundpolitik/documents/Studie-Berlin-Mitte_Nachfolgestudie_ZDK-2007.pdf, S. 13
(6) http://www.qudstag.de/die-bedeutung-des-qudstages-widerstandes-der-unterdrueckten-gegen-die-unterdruecker/
(7) http://www.deutschlandradiokultur.de/nazi-propaganda-auf-arabisch.1079.de.html?dram:article_id=176254
(8) http://www.matthiaskuentzel.de/contents/von-goebbels-zu-ahmadinejad
(9) http://corpus.learningpartnership.org/wp-content/uploads/2014/02/Iranian-Current-Constitution-German.pdf
(10) http://www.telegraph.co.uk/news/2016/05/10/almost-700-iranian-troops-killed-in-syria-to-preserve-bashar-al/
(11) http://twitter.com/khamenei_ir/status/641520641724780544
(12) http://www.timesofisrael.com/iranian-commander-we-can-destroy-israel-in-under-8-minutes/
(13) http://www.mena-watch.com/mena-analysen-beitraege/iran-deal-wie-die-oeffentlichkeit-absichtlich-in-die-irre-gefuehrt-wurde/
(14) http://www.facebook.com/AntisemitismusRechercheBerlin/photos/a.1463499907305026.1073741828.1447776248877392/1586872364967779/
(15) http://www.facebook.com/events/226921581019252/
(16) http://www.fr-online.de/kultur/antisemitismus-in-deutschland-der-gebildete-antisemit,1472786,30899588.html
(17) http://www.fr-online.de/landespolitik/alternative-fuer-deutschland-richtungsstreit-bei-afd-eskaliert,23887878,25676910.html
(18) http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/wie-antisemitisch-ist-die-afd-11021
(19) http://www.sueddeutsche.de/politik/dortmund-neonazis-wollen-juden-zaehlen-lassen-1.2221584
(20) http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Iran/Bilateral_node.html
(21) http://www.spiegel.de/politik/ausland/iran-hat-laut-iaea-atomwaffen-erforscht-a-1065770.html
(22) http://www.israelnetz.com/sicherheit/detailansicht/aktuell/irans-offene-drohungen-91190/
(23) http://www.amnesty.org/en/countries/middle-east-and-north-africa/iran/report-iran/
(24) http://www.faz.net/agenturmeldungen/unternehmensnachrichten/deutschland-will-agrar-kooperation-mit-iran-beginnen-14170762.html

Aus aktuellem Anlass: „Deutschland knicken!“

Es geht also wieder los. Aus aktuellem Anlass zeigt sich, dass nicht nur in Frankreich ein sportliches Event beginnt. Ein Blick auf die heutigen FB-Timeline verrät: Fahnenklau bleibt Trendsport!

Wir wollen in diesem Sinne auf einen leider fast zeitlosen, begleitenden Text aus dem Jahr 2010 verweisen:
„Jeglicher positiver Bezug auf die (deutsche) Nation auch durch das öffentliche Zuschaustellen von nationalen Symbolen, ist eine Manifestation einer ständig reaktionären, antiuniversellen und anti-aufklärerischen Ideologie, sie muss daher stets Ziel einer linksradikalen Intervention werden.“ – http://de.indymedia.org/2010/07/285663.shtml

Wer es noch etwas aktueller mag wird wie so häufig bei Straßen aus Zucker fündig: http://strassenauszucker.blogsport.de/em-special/

Mögen also die Spiele – oder ein faules Wochenende – beginnen!

20.05.: Rassistische Hetze stoppen! NPD-Veranstaltung verhindern

Die NPD hat in einem Brief zu einer rassistischen Vortragsveranstaltung eingeladen, die Nazis wollen sich zu diesem Zweck laut Ankündigung am Freitag, dem 20.05.16 um 18.45 Uhr am U-Bahnhof Karl-Marx-Straße (Ausgang Uthmannstraße) treffen. Der genaue Ort der NPD-Veranstaltung ist noch unklar. Bleibt also mobil, haltet eure Augen offen und passt auf euch auf!

Das „Bündnis Neukölln“ ruft ab 18.00 Uhr zu einer Gegenkundgebung am U-Bahnhof Karl-Marx-Straße auf:

Kundgebung am Freitag, den 20. Mai um 18 Uhr U-Bhf Karl-Marx-Straße

Neukölln bleibt bunt: Rassistische Hetze stoppen!
Geflüchtete willkommen: NPD-Veranstaltung verhindern!

Unter dem Motto „Überfremdung stoppen“ will die  NPD am Freitag den 20.5.2016 eine Veranstaltung mit ihrem Berliner Vorsitzenden in Neukölln durchführen.
Das „Bündnis Neukölln – Miteinander für Demokratie, Respekt und Vielfalt“ ruft zu einer Kundgebung gegen die rassistische Hetze auf. Wir heißen Menschen, die vor Armut, Krieg und Elend fliehen müssen, in Neukölln willkommen. Lasst uns gemeinsam ein starkes Zeichen gegen die Neonazis von der NPD setzen. Denn Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Den Aufruf zum Ausdrucken und Verteilen gibt es hier

Antisemitismus nicht unwidersprochen lassen! Kundgebung gegen den Nakba-Tag: 15. Mai 2016. 14.30 Uhr. Karl-Marx-Straße / Thomasstraße.

Am 15. Mai ruft das „Nakba-Tag-Bündnis“ zum Gedenken an die sogenannte „Nakba“ auf, fantasieren von der Auslöschung des jüdischen Staates und machen sich keinerlei Mühe, ihren Antisemitismus zu verstecken. Überlassen wir ihnen nicht das Feld!

Die Bedeutung der sogenannten Nakba

Als Nakba (arabisch = Katastrophe) bezeichnen Antizionist*innen die Flucht von Palästinenser*innen im Zuge des Unabhängigkeitskrieges, der am 15. Mai 1948 von mehreren arabischen Staaten begonnen wurde. Historische Fakten, wie zum Beispiel die Aufforderungen von arabischen Führungspersonen zur Flucht, um Platz für die heranrückenden Armeen zu machen oder die Tatsache, dass in der gleichen Zeit Jüdinnen*Juden aus arabischen Ländern vor Antisemitismus nach Israel fliehen mussten, spielen in der Erzählung keine Rolle. Gerade in den palästinensischen Gebieten dient der Nakba-Tag als politischer Kampftag, an dem einmal mehr die Auslöschung des jüdischen Staates gefordert wird. Mittlerweile versammeln sich auch in Berlin jährlich antisemitische Gruppierungen, um diesen Tag zu begehen und ihren Hass auf Israel offen auf die Straßen zu tragen. Für uns Antifaschist*innen bedeutet das, uns dem diesen Sonntag auf ein Neues in den Weg zu stellen.

Was Solidarität bedeutet

Tausende Menschen leiden täglich unter dem Terror der Hizbollah, der Hamas und anderer islamistischer Unterdrückerregime im Nahen Osten. Während im Iran die Hinrichtungszahlen unter dem Machthaber Rohani immer weiter steigen, wurde im Sommer 2014 im Gazastreifen eine Demonstration gegen die Hamas durch eben jene blutig niedergeschlagen. Dabei unterstützt das iranische Regime die Hamas und die Hizbollah nicht nur ideologisch, sondern auch finanziell. Menschen fliehen und versuchen den Mördern des politischen Islams zu entkommen. Ihnen gilt unsere Solidarität, das gute Leben bleibt das Ziel unseres emanzipatorischen Kampfes. Unsere Solidarität gilt jenen, die für Freiheit kämpfen und die von Repressionen und Gewalt betroffen sind. Es gilt, die Taten der mörderischen Regime im Libanon, im Iran und in den palästinensischen Gebieten nicht unwidersprochen zu lassen! Doch ausgerechnet vor dem Hintergrund wachsender Geflüchtetenzahlen stellt sich am sogenannten Nakba-Tag ein Bündnis in gespielter Solidarität mit Geflüchteten auf den Karl-Marx-Platz, imaginiert sich den Staat Israel als Ursprung allen Übels und trägt damit uralte antisemitische Stereotype offen auf die Straße. In schlimmster verlogener Manier solidarisiert man sich mit dem „palästinensischen Widerstand in all seinen Formen“, was mit klareren Worten letztlich nur bedeutet: Man legitimiert jede Form, mit der versucht wird Jüdinnen und Juden zu ermorden und den Staat Israel auszulöschen. Antifaschismus bedeutet für uns, jede Form des Faschismus zu bekämpfen und solidarisch an der Seite derjenigen zu stehen, die unter ihm leiden. Wer sich mit antisemitischen Terrorist*innen und Terrororganisationen wie der Hamas solidarisiert, hat jedes Recht verspielt, sich als links und antifaschistisch zu bezeichnen.

Es ist klar: Antifaschismus bedeutet Solidarität mit Israel!

Mit Besorgnis schauen wir auf den Geflüchtetensupport, in dem sich immer wieder BDS und andere skurrile und antizionistische Gruppierungen einbringen, als seien sie ein legitimer Teil linker Bündnisse – und das ohne großen Widerspruch. Unter dem Deckmantel der angeblichen Unterstützung von Geflüchteten hatten sich gerade erst fast die Grassmann-Schwestern staatliche Finanzierung für ihre Hetze organisiert, eben jene Schwestern, die unter anderem aktiv in die Organisation des größten regelmäßig stattfindenen antisemitischen Aufmarschs eingebunden sind. Vom iranischen Regime ausgerufen, jährt sich der Quds Marsch dieses Jahr am 2. Juli zum 20. Mal und gerade jetzt gilt es, als emanzipatorische Gruppen und Menschen eine klare Position gegen Antisemitismus und für Israel einzunehmen.

Auf die Straße!

Es gilt, sich den Lügen und der antisemitischen Hetze auch in diesem Jahr in den Weg zu stellen und einmal mehr deutlich zu machen: Antifaschismus bedeutet, faschistoiden Zumutungen und antisemitische Propaganda vom iranischen Regime, von Hizbollah und Hamas nicht hinzunehmen, egal, ob sie in Charlottenburg oder in Neukölln auf die Straße getragen wird, Antifaschismus bedeutet unmissverständlich unsere Solidarität mit dem jüdischen Staat kundzutun. Wo unter dem Deckmantel von Solidarität mit Geflüchteten das Existenzrecht Israels abgesprochen wird, wo die deutschen „Wiedergutmachungszahlunge n“ kritisiert werden und wo von „zionistischen Lobby-Gruppen und ihren Millionen-Budgets“ schwadroniert wird, da muss eine Antwort folgen.
Wir als „Antifaschistisches Berliner Bündnis gegen den Al Quds Tag“ rufen deshalb dazu auf, nicht nur am 2. Juli gegen den antisemitischen Aufmarsch zu demonstrieren, sondern ebenso am 15. Mai gegen die sogenannte Nakba-Demonstration auf die Straße zu gehen.

In diesem Sinne:
Solidarität mit den von Antisemitismus Betroffenen!
Solidarität mit Israel!
Solidarität mit Geflüchteten!

15. Mai 2016. 14.30 Uhr. Karl-Marx-Straße / Thomasstraße.

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Antifa-Demo und Gedenken anlässlich der Befreiung: So, 08.05.2016 | 09:00 Uhr | S-Bahnhof Buch (Pankow)

Erinnern heißt Kämpfen! Der Befreiung gedenken statt Nazi-Propaganda!

Antifa-Demo und Gedenken anlässlich der Befreiung:
So, 08.05.2016 | 09:00 Uhr | S-Bahnhof Buch (Pankow)

Gemeinsame Anreise:
So, 08.05.2016 | 08:20 Uhr | S-Bahnhof Pankow (Pankow)

Der 08. Mai ist seit der militärischen Zerschlagung des deutschen Faschismus der Tag der Befreiung, an dem Menschen zusammenkommen, um kollektiv gegen Rassismus, Faschismus und Krieg zu mahnen. In Berlin-Buch ist vor diesem Kontext das widerliche möglich geworden:

Nazis aus dem Spektrum des NPD-Kreisverbandes Pankow und seines Vorsitzenden Christian Schmidt, blockieren das Gedenken vor dem sowjetischen Ehrenmal mit einer Anmeldung. Was an Widerlichkeit kaum zu überbieten ist, steht vor dem Hintergrund einer aggressiven und aktiven Nazi-Szene in Buch, die in die Schranken gewiesen werden muss.
Das perfide: die Berliner Polizei hat bereits längere Zeit von dieser Aktion gewusst und dies vor den zivilgesellschaftlichen Akteur*innen geheim gehalten.

Wir rufen daher auf: kommt an diesem Sonntag nach Buch, setzen wir ein antifaschistisches Gedenken und zeigen den Nazis, dass sie nicht ungestört ihre faschistische und geschichtsrevisionistische Hetze verbreiten können. Weder in Buch, noch sonstwo!


PM vom VVN-BdA Berlin:

Pressemitteilung der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der
Antifaschistinnen und Antifaschisten, 4. Mai 2016

NPD will am Tag der Befreiung provozieren.

Am 8.Mai 2016 am sowjetischen Ehrenmal in Berlin Buch:
Neonazi- und Geschichtsfälscher-Provokationen verbieten und ein würdiges Gedenken an den 71. Jahrestag der Befreiung schützen!

Antifaschistische Demonstration am 8. Mai 2016, 9.00, vom S-Bahnhof Buch angekündigt.

Die neonazistische NPD will am 8. Mai, dem 71. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus um 10.00 Uhr am sowjetischen Ehrenmal in Berlin Buch „demonstrieren“.

Schon in den vergangenen Jahren hat die Neonazipartei immer wieder unter Parolen wie „Befreiungslüge – wir feiern nicht“ oder wir „„Wir trauern um unsere deutschen Gefallenen des 2. Weltkrieges“ versucht das Gedenken an die Befreiung zu schänden, sei es am Deutsch-Russischen Museum in Karlshorst oder in Berlin Buch. Der Gedenkstein am Sowjetischen Ehrenmal in Buch wurde mehrfach mit neonazistischen Parolen geschändet, so auch in der Nacht zum 8. Mai 2013.

Der KV 8 / Pankow der Berliner NPD unter ihrem Vorsitzenden Christian Schmidt gilt als einer der aktivsten und aggressivsten Kreisverbände der Berliner NPD. Er ist für zahlreiche Übergriffe auf Antifaschist*innen, Bürgerversammlungen, rassistische Mobilisierungen gegen Geflüchtete und ihre Unterstützer und einen Überfall auf einen SPD- Infostand verantwortlich.

Die Berliner VVN-BdA erklärt dazu:
Geschichtsfälschungen, Herabwürdigung und Beleidigungen der letzten Überlebenden des Nationalsozialistischen Terrorregimes und der Befreier Deutschland und Europas, Verharmlosung und Leugnung des Holocaust sind Zweck und Inhalt dieser angekündigten „Kundgebungen“. Sie sollen ein würdiges Gedenken an die Befreiung stören, sie wollen Menschen wehtun, die an diesen Tagen an ihre ermordeten Angehörigen denken. Wir fordern die Berliner Behörden, die Polizei und den Innensenat, auch im Namen der letzten Überlebendenden und ihrer Nachfahren auf, diese „Kundgebung“ zu verbieten.
Verteidigen sie die Demokratie, die Grundlagen dafür wurden am 8. Mai 1945 gelegt! Leisten sie ihren Beitrag zum Gedenken an die Befreiung. Lassen sie keine rassistischen, antisemitischen und neonazistischen Straftaten an diesem Tag zu.

Wir wissen und begrüßen es, dass sich zahlreiche Antifaschist*innen den rechten Marschierern entgegen stellen werden. Schützen wir gemeinsam das Sowjetische Ehrenmal in Buch an der Wiltbergstraße.

Darüber hinaus gedenkt die Berliner VVN-BdA am 8. Mai an zahlreichen Orten der Befreiung vom Faschismus. Am 9. Mai feiern wir die Befreiung am Sowjetischen Ehrenmal in Treptow mit Zeitzeugen aus Riga und Kiew.

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

8. Mai 1945 – Befreiung was sonst!

http://berlin.vvn-bda.de/veranstaltungen-zum-71-jahrestag-der-befreiung-vom-faschismus-am-8-mai/
http://neuntermai.vvn-bda.de/