13.07.: „Reichsbürger“ – Verschwörungsideologie mit deutscher Spezifik

Nicht erst seit dem Polizistenmord von Georgensgmünd aus dem Jahr 2016 beschäftigen Menschen aus dem Milieu der „Reichsbürger“, „Selbstverwalter“ und „Souveränisten“ Behörden und Verwaltungen. Auch in der Neuköllner Sonnenallee befindet sich mit dem selbsternannten „Amt für Menschenrechte“ eine bundesweit gut vernetzte Anlaufstelle. Zunehmend wird einer breiten Öffentlichkeit deutlich, welche Gefahren von diesem bisweilen als „Spinner“ verharmlosten Milieu ausgehen. Kern der Vorstellungswelt dieser Menschen ist der Mythos einer Weltverschwörung gegen die Deutschen, als dessen Ausdruck unter anderen („Lügenpresse“, George Soros) die Bundesrepublik Deutschland wahrgenommen wird.
Der Vortrag von Jan Rathje gibt Auskunft über die Ursprünge dieses uneinheitlichen Milieus, seiner Ideologie und Handlungsformen.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende und verschwörungsideologische Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Termine gegen den Al Quds-Tag 2017

Termine der antifaschistischen Mobilisierung gegen den Al Quds-Tag 2017. Kommt vorbei und ladet eure Freund_innen und Genoss_innen ein:

Donnerstag 22. Juni | 19.00 Uhr | Veranstaltung: „Konformistische Revolte: Zur Kritik am Islam“ | K9, Kinzigstraße 9 (Berlin-Friedrichshain)

Freitag 23. Juni | 13.30 Uhr | antifaschistische Kundgebung: Kein Al Quds-Tag 2017! Protest gegen antisemitischen Aufmarsch! | U-Bhf. Adenauerplatz (Berlin-Charlottenburg)

Samstag 24. Juni | 22.00 Uhr | Kein Al Quds-Tag Soliparty mit Alles.Scheisze uvm. | ZGK, Scharnweberstraße 38 (Berlin-Friedrichshain)

Wer zudem am Freitag aus Leipzig anreist, sei die Busanreise: Leipzig goes No Al-Quds empfohlen. Tickets für den Bus gibt es im Wohn- und Kulturprojekt B12 und der Buchhandlung drift. Das Leipziger Bündnis gegen die Irandelegation bietet zudem im Vorfeld ebenfalls eine Reihe von Veranstaltungen an.

Alle weiteren Infos gibt es beim Antifaschistisches Berliner Bündnis gegen den Al Quds-Tag.

Nieder mit dem mörderischen Regime im Iran!
Nieder mit dem antisemitischen Al Quds-Tag!

Gegen den Aufmarsch der Identitären-Bewegung am 17. Juni in Berlin

Letzte Updates für den 17. Juni:

ab 12 Uhr | Demonstration – dezentrale Aktionen – Blockaden gegen den Aufmarsch der Identitären Bewegung | Berlin

12 Uhr | Demonstration des Berliner Bündnis gegen RechtsAlter was geht? Keine Identitäre Demo in Berlin | Leopoldplatz (Berlin-Wedding)

13.30 Uhr | mobilisierter Blockadeaufruf zur Blockade der Bunnenstraße und Badstraße/Behmstraße (http://antifa-nordost.org/6009/)

Ticker: www.demoticker.org

#NoIB #blockIB #b1706

NPD-Kundgebung am 10. Juni vor dem Rathaus Neukölln

20 Nazis standen bei der gestrigen NPD-Kundgebung eine Stunde lang buchstäblich mit dem Rücken zur Wand. Was sie genau dort wollten, war nicht zu verstehen. Denn sowohl die Rede des Neuköllner Kreisvorsitzenden Jens Irgang als auch des ehemaligen Landesvorsitzenden Sebastian Schmidtke wurden von mehr als 100 Gegendemonstrant_innen lautstark übertönt. Solidarische Auto-und Fernbusfahrer_innen taten ihr Übriges. Nur mit eilig herangekarrter Verstärkung konnte die Polizei schließlich die Abreise der gut beschirmten NPD´ler gewährleisten. Dass gewalttätige Neonazis bei laufendem Betrieb durch eine belebte U-Bahnstation geschleust wurden, zeigt, dass die Berliner Polizei dabei an die Sicherheit potenziell von rassistischer Gewalt betroffener Fahrgäste keinen Gedanken verschwendet hat. Nichts Neues!

Danke an alle, die trotz der kurzen Mobilisierungszeit da waren! Nächstes Mal dann mehr Ayran!

Foto: Recherchenetzwerk Berlin
https://www.flickr.com/…/recherche-netzwerk-be…/35088523611/

23. Juni 2017 – KEIN AL QUDS-TAG! GEMEINAM GEGEN JEDEN ANTISEMITISMUS!

Am Freitag, den 23. Juni 2017 wollen im 21. Jahr in Folge hunderte Antisemit*innen am Al Quds-Tag in Berlin für die Eroberung Jerusalems und die Vernichtung Israels aufmarschieren. Al Quds ist der arabische Name Jerusalems und der Al Quds-Tag ein 1979 vom iranischen Regime ins Leben gerufener weltweiter antisemitischer Kampftag. Unter dem Deckmantel der sogenannten „Israelkritik“ wird offen dazu aufgerufen die größte jüdische Gemeinschaft der Welt zu vernichten. Es wird sich mit der terroristischen Hisbollah, dem syrischen Diktator Assad und dem iranischen Regime selbst solidarisiert.

Der Hauptorganisator des Berliner Aufmarsches ist Jürgen Grassmann. Grassmann leugnete im April diesen Jahres auf der Intifada-Konferenz in Teheran die Shoa, er sprach dabei unter anderem von „der Täuschung der Menschen mit dieser Geschichte“ und führte in diesem Zusammenhang fort: „Das Problem ist, dass die Zionisten es übertreiben.“ Im gleichen Monat brachte Grassmann auf einer Querfrontdemonstration in Berlin während eines Redebeitrags seine antisemitische Verschwörungsideologie zum Ausdruck, unter anderem sagte er, dass der IS „ein Produkt der Zionisten“ sei und forderte anschließend das Ende des Staates Israel.

Es steht fest: Deutschland hat ein Antisemitismus-Problem, das weder erst seit gestern besteht, noch importiert wurde. Allein in Berlin gab es im Jahr 2016 mindestens 470 antisemitische Angriffe und Anfeindungen. In ganz Deutschland kommt es zu Schändungen jüdischer Friedhöfe und Denkmäler und die Leugnung oder Relativierung der Shoa gehören zum deutschen Alltag. Oft wird nicht vom Judentum, sondern von Israel gesprochen, um den eigenen Antisemitismus zu verschleiern.

Der Al Quds-Tags-Aufmarsch in Berlin ist der größte regelmäßig stattfindende antisemitische Aufmarsch Deutschlands. Wir werden dies auch in diesem Jahr nicht unwidersprochen hinnehmen und unsere Kritik an religiösen Fundamentalist*innen und Antisemit*innen aller Couleur am 23. Juni auf die Straße tragen. Wir solidarisieren uns mit den von Antisemitismus Betroffenen und deren Schutzraum Israel. Außerdem gilt unsere Solidarität den emanzipatorischen Kräften im Iran sowie allen Geflüchteten.

Nieder mit dem antisemitischen Al Quds-Tag!

Antifaschistisches Berliner Bündnis gegen den Al Quds-Tag

ANTIFASCHISTISCHE GEGENKUNDGEBUNG:
Freitag, 23. Juni 2017 | 13:30 Uhr | Adenauerplatz (Berlin-Charlottenburg)

Link zur Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/1443345329300188/

Haltet euch den Tag frei! Aktuelle Informationen gibt es auf der Homepage: noalquds.blogsport.de