Rechte Anschläge in Neukölln: Kontraste Beitrag

In dem ARD-Magazin Kontraste wurde gestern ein Beitrag gezeigt [1], der sich intensiv mit der rechten Anschlagsserie in Neukölln beschäftigt. Darin werden auch Tonaufnahmen wiedergegeben, die Gespräche zwischen Tilo Paulenz (bis vor kurzen noch AfD Neukölln) und Sebastian Thom (NPD) über ihre Observation eines späteren Betroffenen der Brandanschläge beinhalten. Aufgenommen vom Verfassungsschutz.
Insbesondere auf Thom weisen Antifaschist_innen seit Beginn der jüngeren Anschlagsserie im Jahr 2016 hin [2]. Und auch Tilo Paulenz [3], der bis vor kurzen noch gern gesehenes und fest verwurzeltes Mitglied der Neuköllner AfD war, taucht immer wieder in Recherche-Berichten auf. Zuletzt beispielsweise als das Antifaschistisches Infoblatt mit als erstes über die Untätigkeit der Berliner Sicherheitsbehörden in seinem Fall berichtet hatte [4].
Die jüngsten Morddrohungen an die Privatwohnungen von Aktivist_innen geschmiert zeigen dabei, dass sich aber keinesfalls auf nur zwei Verdächtige für eine ganze Serie von Angriffen beschränkt werden darf. Thom und auch Paulenz agieren eingebettet in ein größeres Netz rechter Gruppen, das von ihrer damaligen Kameradschafts- und Fussballstruktur bis in ihr jeweiliges Parteienumfeld reichen kann.

Es bleibt dabei: Recherche, Analyse, Aktion – Antifa bleibt Handarbeit!

[1] http://mediathek.daserste.de/…/Warum-das-Opfer-eines…/Video…
[2] https://www.antifa-berlin.info/…/1303-neukllner-nazi-besucht
[3] https://www.antifa-berlin.info/…/1567-tilo-paulenz-der-bran…
[4] https://www.antifainfoblatt.de/…/berlin-neonazi-anschl%C3%A…

Rechte Anschlagsserie in Neukölln: Erneute Schmierereien und Morddrohungen

„Vier solcher Drohungen wurden nach Informationen der taz in der Nacht auf den vergangenen Samstag an Privatadressen angebracht, alle in Nordneukölln oder direkt angrenzend. Bei den Opfern handelt es sich zum Teil um Personen, die schon mehrmals von mutmaßlich rechtsextremen Angriffen an ihrer Privatwohnung betroffen waren. Sowohl die Auswahl der Opfer als auch die Art der Bedrohungen lässt nicht nur den Rückschluss zu, dass die Taten mit den früheren Schmierereien in Zusammenhang stehen, sondern auch, dass diese Bedrohungen Teil der aktuellen rechtsextremen Angriffsserie sind, die Neukölln seit Mai 2016 erschüttert und zu der auch Brandanschläge gehören.“ – https://www.taz.de/Rechte-Gewalt-in-Berlin-Neukoe…/!5575631/

07.04.: Kundgebung zum 7. Todestag von Burak Bektaş

Am 5. April 2012 wurde Burak Bektaş in Neukölln von einem Unbekannten erschossen. Zwei seiner Freunde wurden schwer verletzt. Weiterhin besteht keine Aufklärung über die Möglichkeit eines rassistisch motivierten Mordes. Es bestätigt sich vielmehr die Annahme, dass wie so oft in Neukölln keine ernstzunehmenden Ermittlungen durchgeführt wurden.
Die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak veranstaltet in diesem Jahr am Sonntag den 7. April eine Kundgebung zum Jahrestag der Ermordung von Burak Bektaş. Dabei soll ein Gedenken mit politischen Forderungen, wie nach der Einrichtung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zu der Frage, was in Berlin-Neukölln seit Jahren die Aufklärung von rechten/rassistischen Morden, Anschlägen und Angriffen verhindert, verbunden werden.

Sonntag 7. April 2019 | 14.00 Uhr | Gedenkort für Burak, Rudower Str./Möwenweg (Berlin-Neukölln)

Rechte Anschläge. Zugestellt durch die PIN?

Antifaschistische Recherchestrukturen haben auf Indymedia einen Artikel über den langjährige Neonazi-Funktionär Matthias Wichmann veröffentlicht. Dieser ist als Briefzusteller für die PIN AG vor allem in Nordneukölln und Kreuzberg unterwegs.
„Es besteht die Gefahr, dass der bestens mit gewaltbereiten Neonazis vernetzte Wichmann über seine Tätigkeit als Briefzusteller Adressen und weitere Informationen von politischen Gegner_innen und anderen unliebsamen Personen ausspäht, die im Weltbild der Neonazis Feinde sind. Solche Daten werden besonders in Neukölln regelmäßig von Neonazis für Übergriffe und Sachbeschädigungen genutzt“, heißt es dazu in dem Artikel. https://de.indymedia.org/node/30096

Weitere Infos zu Wichmann findet ihr etwa hier: https://www.antifa-berlin.info/…/312-rassisten-und-nazis-ge…

21.03.: Diskussionsveranstaltung „Danke, Antifa! Vom antifaschistischen Notwehrkonzept und staatlichen Gewaltmonopol“

Die jüngste Angriffsreihe gegen Aktivist_innen, bei der Privatwohnungen mit rechten Morddrohungen beschmiert wurden zeigt, dass es in Neukölln weiterhin ein Problem mit Neonazis und rechten Strukturen gibt. Ein Problem, bei dem sich ebenfalls bewahrheitet hat, dass staatliche „Sicherheitsstrukturen“ kaum die Lösung für selbiges sein können. Gleichzeitig werden antifaschistische Gegenmaßnahmen als Reaktion immer wieder kriminalisiert und diffamiert.
Um über dieses Spannungsfeld, insbesondere in Neukölln, aber auch darüber hinaus ins Gespräch zu kommen, findet am 21.03. die Diskussionsveranstaltung: „Danke, Antifa!“ Vom antifaschistischen Notwehrkonzept und staatlichen Gewaltmonopol statt. Organisiert mit anderen antifaschistischen Gruppen soll ab 20.00 Uhr im k-fetisch über antifaschistischen Selbstschutz und über strukturelle Hindernisse bei der Strafverfolgung gesprochen werden.
Wir wollen über Probleme reden, die sich nicht nur auf Neukölln beschränken, sondern mal mehr mal weniger prominent in ganz Deutschland anzutreffen sind.
Aus diesem Grund findet am kommenden Samstag die Demonstration Solidarität! Gegen den Rechtsruck in Staat und Gesellschaft in Frankfurt am Main statt. Hier hat sich mit dem Auftauchen und der Öffentlichmachung der Drohbriefe des „NSU 2.0“ gegen eine Nebenklageanwältin im NSU-Prozess, wieder einmal die Organisation von extrem rechten Zellen innerhalb der exekutiven Staatsapparate offenbart.

Ob in Neukölln oder anderswo gilt:
Solidarität mit allen Betroffenen!
Gemeinsam gegen den Rechtsruck von Staat und Gesellschaft!