Alter Rassismus und neuer Revisionismus

In der heutigen Bezirksverordnetenversammlung Neuköllns soll eine Entscheidung darüber gefällt werden, die Wissmannstraße am Hermannplatz umzubenennen. Nach jahrelangen Kämpfen von Gruppen wie bspw. Berlin Postkolonial soll die Straße zukünftig den Namen von Lucy Lameck tragen, die 1962 als eine der erste Frau des tansanischen Parlaments einen Posten im Regierungskabinett bekleidete. Als Unterstützerin der panafrikanischen Idee hielt Lameck 1965 die vielbeachtete Rede „Africans Are Not Pohor“, in der sie Afrikas enormes Zukunftspotential unterstrich. Dabei betonte sie die Notwendigkeit einer selbstständigen Entwicklung und arbeitete erste Ideen für das später von Julius Nyerere propagierte Konzept eines spezifisch afrikanischen Sozialismus heraus.

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Erfolgreiche Antifa-Demo in Südneukölln

Vielen Dank an alle Antifaschist_innen, die sich gestern der kämpferischen und kraftvollen Demonstration “Fight Back – Rechten Terror bekämpfen!” in Gedenken an den von Neonazis ermordeten Silvio Meier und in Gedenken an alle Opfer rechter Gewalt angeschlossen haben. Wir freuen uns über die zahlreichen Menschen, die aus dem Bezirk selber und auch von außerhalb nach Süd-Neukölln gekommen sind, um auch abseits von üblicher Folklore gegen rechte Strukturen auf die Straße zu gehen. Insbesondere, da vor allem am heutigen Sonntag im Prenzlauer Berg und Wedding noch weiterer antifaschistischer Protest anstand.
Ein besonderer Dank gilt u.a. den wichtigen und spannenden Redebeiträgen der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak, den Kampagnen EntnazifizierungJetzt und Kein Raum der AfD von Nationalismus ist keine Alternative – Berlin.
Auch abseits von solchen Demonstrationen heißt es weiterhin, den rechten Strukturen in Neukölln keine Ruhe zu gönnen.

Recherche, Analyse, Aktion – Kontinuitäten fokussieren, benennen und bekämpfen heißt, den Akteur_innen auf die Pelle zu rücken!

#b2111

Interview mit Pia Lamberty von der EAG

Die EAG Berlin hat ein spannendes Interview mit der Sozialpsychologin Pia Lamberty zu den Corona-Protesten und Verschwörungsideologien geführt, dass nicht zuletzt aufgrund der gestrigen Ereignisse in Berlin-Mitte aktueller denn je ist.“

Die vergangenen Monate haben gezeigt, welches Politisierungs- und Mobilisierungspotential der antisemitische Glaube an Verschwörungen hat und welche Gefahr von diesem ausgeht. Dass Antisemitismus dabei als ideologischer Kitt elementar ist, ließ sich deutlich auf den sogenannten Querfrontdemos beobachten: vom imaginierten Impfzwang zur offenen Schoarelativierung fantasieren sich die Teilnehmer:innen als Opfer geheimer Mächte und bedienen etwaige antisemitischen Chiffren.Dass die Sehnsucht nach möglichst simplen Erklärungen und die Überforderung mit komplexen Zusammenhängen in antisemitischer Projektion, Hass und Gewalt mündet, muss ernst genommen werden.“

https://eag-berlin.tem.li/index.php/2020/11/18/november-2020-die-vereinigung-im-feindblid-ist-auch-eine-funktion-von-verschworungsideologien