Haftbefehl gegen Neonazi Maurice Pollei

Nachdem am vergangenen Sonntag in der Neuköllner Straße Ecke Fritz-Erler-Allee ein Jamaikaner rassistisch beleidigt und anschließend mit einem Messer am Hals verletzt wurde, erfolgte gestern ein Haftbefehl gegen einen verdächtigten Neuköllner Neonazi. Bei diesem handelt es sich laut Medienberichten [1] um Maurice Pollei. Antifaschistische Recherchen hatten schon öfters über Pollei und seine Aktivitäten für die „Schutzzonen-Streife“ der NPD und über den Schutz für die sogenannten „Dienstagsgespräche“ berichtet: https://recherche030.info/2019/die-köpfe-der-berliner-schutzzone/

[1] https://www.morgenpost.de/…/Neonazi-Szene-Militante…

Täter-Opfer-umkehrende Schmierereien in Neukölln

RIAS Berlin – Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin haben die jüngsten antisemitischen Schmierereien in Neukölln dokumentiert und eingeordnet. In den vergangenen Wochen kam es insbesondere in Neukölln noch zu weiteren antisemitischen Vorfällen. So wurden vergangene Woche zwei Personen in der Schierker Straße antisemitisch beschimpft, als sie gerade Stolpersteine in der Straße pflegten.

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04.-06.06.: Festival Offenes Neukölln 2021

Am kommenden Wochenende findet vom 4. bis 6. Juni erneut das Festival Offenes Neukölln 2021 statt. Erneut haben sich zahlreiche Initiativen, Vereine und Locations im Bezirk gefunden, die ihre politische Arbeit nicht nur digital bei Veranstaltungen, Aktivitäten und Anlaufstellen vorstellen werden.

Während etwa die Filmvorstellungen des Schulprojektes „Jüdisches Leben in Berlin“ an mehreren Tagen als Onlineveranstaltungen stattfinden, plant Rudow empört sich für den Freitagabend ein OpenAirKino in der Alten Dorfschule Rudow. Weitere Vorträge etwa zu ONK: Was tun gegen die Nazis vom III. Weg in Neukölln?! oder „Arbeitsscheue“, „Asozialität“ und „Deutsche Arbeit“: Unser nationalsozialistisches Erbe werden ebenfalls online zu verfolgen sein, während sich ein „Rundgang zum Leben und Wirken von Frauen in Neukölln“ am Sonntagnachmittag vor allem durch Rixdorf bewegt. Am Samstag und Sonntag wird es zudem eine Soli-Küfa zum Mitnehmen für Soli-Zimmer im Faq Infoladen geben.

Das vollständige Programm und Infos zu Zeiten und Anmeldungen findet ihr beim Bündnis Neukölln: https://www.offenes-neukoelln.de

24.05.: Querdenken am Richardplatz

Am Pfingstmontag wollen Pandemieleugner_innen unter dem Motto „Pfingsten in Berlin“ auch in Neukölln Halt machen. Wie auch in den anderen Bezirken sollen sich am Richardplatz um 14.00 Uhr vor allem die aus Rheinland-Pfalz und Saarland angereisten Verschwörungsideolog_innen versammeln.Gegenproteste in Rixdorf sind u.a. vom Bündnis Neukölln angemeldet:-

ab 12.00 Uhr am Richardplatz selbst: Ecke Schudomastraße (solid), Ecke Richardstraße (BüNK/AgR)

– ab 12 Uhr am Karl-Marx-Platz (LINKE)

– ab 12 Uhr am S/U-Neukölln (Grüne Jugend)

„Nakba“-Demonstrationen in Neukölln

Gerade mal eine Woche nach dem in diesem Jahr abgesagten Qudsmarsch, der sonst jährlich unter unsäglichen antisemitischen Parolen, Transparenten und Drohungen in Berlin abgehalten wird, sind für den heutigen Samstag, den 15. Mai, mehrere Demonstrationen in und durch Neukölln angemeldet.

Diese finden unter dem Schlagwort der „Nakba“ statt. Als Nakba (arabisch = Katastrophe) wird dabei die Flucht von Palästinenser_innen im Zuge des Unabhängigkeitskrieges, der am 15. Mai 1948 von mehreren arabischen Staaten gegen Israel begonnen wurde bezeichnet.

Die Nakba ist als der ideologische Steigbügel zu sehen, den Staat Israel von Anbeginn seiner Gründung zu delegitimieren und zu dämonisieren. Die palästinensischen Vertriebenen werden seitdem von der arabischen Liga als moralisches Faustpfand gegen den Zionismus ins Feld geführt.

Dieser unsichere Status der Palästinenser_innen wird politisch und mittels der Erinnerungskultur um die Nakba instrumentalisiert: Erst, wenn Israel nicht mehr existiere, könnten die Palästinenser ihren Status als Menschen zweiter Klasse überwinden. Die (politische) Erinnerung an die Nakba und damit insbesondere ihre aggressiv vorgetragene Instrumentalisierung, zielt also auf nicht weniger als die Delegitimierung und damit Auslöschung Israels. Das ist Antisemitismus, der keinen Frieden will, sondern den einzigen Schutzraum für Jüdinnen_Juden zerstören.Antisemitische Vernichtungsdrohungen können kein Teil der Lösung sein. Gegen die Instrumentalisierung von Opfern und dem Gedenken. Ob anderswo oder hier in Neukölln.

Wie bereits in einem Statement des Antifaschistisches Berliner Bündnis gegen den Al Quds-Tag dargelegt, wird es keinen unmittelbaren Protest gegen die heutigen Veranstaltungen geben. Wer trotzdem am heutigen Tag Solidarität mit den Betroffenen antisemitischer Gewalt und Bedrohungen zeigen möchte, sei auf die Kundgebung We stand with Israel – Gegen jeden Antisemitismus um 14.00 Uhr am Potsdamer Platz hingewiesen.