Linker Antisemitismus sowie das Hinwegsehen über diesen ist nicht neu. Angesichts dieser Kontinuität und Aktualität auch in linken Zusammenhängen, haben wir (ANA, TKA, *aze, demob) uns in Berlin zusammengeschlossen, um uns intensiver mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Bei der Tresen-Veranstaltung wollen wir einen ersten Einblick in die Broschüre “(K)eine Diskussion – Antisemitismus in der radikalen Linken” geben. Sie bündelt die ersten Ergebnisse und Gedanken zu unserer Beschäftigung mit Antisemitismus in linksradikalen Kontexten. Das Thema ist damit nicht abgeschlossen und wir wollen zum nachdenken, reflektieren und diskutieren anregen.
Die Reichspogromnacht am 9.November 1938 – Kein Vergessen! Kein Vergeben!
Gegen Antisemitismus und Rassismus in Deutschland, Europa und überall!
Antifaschistische Gedenk-Kundgebung & Demo:
So, 09.11.2014 | 14:00 Uhr | Mahnmal Levetzowstraße (Moabit)
Veranstalter*innen: Antifa Initiative Moabit [AIM]
Es werden die Überlebenden Vera Friedlaender (* 27. Februar 1928) und Andree Leusink (* 14. Mai 1938 in Frankreich) sprechen.
Vera Friedlaenders Mutter war Jüdin, ihr Vater Christ. Als Anfang März 1943 ihre Mutter im Rahmen der „Fabrikaktion“ in der Großen Hamburger Straße in Berlin festgehalten wurde, harrte sie als 15-Jährige mit ihrem Vater viele Stunden vor der Gestapo-Sammelstelle aus. Glücklicherweise gelang es, ihre Mutter und die anderen festgenommenen Juden*Jüdinnen wieder freizubekommen. Ihr Vater wurde später wegen „Rassenschande“ in einem Lager bei Merseburg bis zum Kriegsende inhaftiert.
Andree Leusink (* 14. Mai 1938 in Frankreich) überlebte als verstecktes Kind den Holocaust in Frankreich, wohin sich ihre Eltern vor den Nazis geflüchtet hatten und in der Schweiz. Heute ist sie aktiv in der antifaschistischen Bewegung, darunter den „Child Survivors Deutschland – Überlebende Kinder der Shoah“ und der VVN-BdA Berlin-Pankow.
Anschließend wird es eine antifaschistische Demonstration zum Mahnmal an der Putlitzbruecke (S-Bahnhof Westhafen) geben.
BROSCHÜRE: Die Widerlichkeiten des Deutschen Heldengedenken
Jährlich traffen sich im November am Columbiadamm in Neukölln Geschichtsrevisionist*innen verschiedenster Couleur, um gemeinsam den „deutschen Opfern“ zu gedenken. Wir möchten euch mit dieser Broschüre eine Übersicht der Denkmäler bieten und gleichzeitig unsere Kritik an der geschichtsrevisionistischen Gedenkpraxis formulieren.
BROSCHÜRE: Der Genozid an den Herero und Nama
Bis heute, weitgehend aus dem Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit verdrängt, kam es in der ehemaligen Kolonie Deutsch–Südwestafrika zwischen 1904 – 1911 zu einem Genozid an den Angehörigen der Herero und der Nama.
Wir wollen mit dieser Broschüre die Erinnerung an die Geschehnisse und das Gedenken an die Opfer des Genozids zurück ins Gedächtnis rufen.
24.09.01
Rudow
Bis zu 15 bewaffnete Neonazis überfallen eine Feier im Gemeindezentrum einer evangelischen Kirchengemeinde in Rudow, zerstören die Einrichtung und attackieren migrantische Jugendliche. Am gleichen Wochenende jagt eine Gruppe von ca. 50 Neonazis, bewaffnet mit Messern und Baseballkeulen und unter „Sieg Heil“-Rufen migrantische Jugendliche an der Rudower Spinne.