Demo zum Frauen*kampftag 2015

weitere Infos unter: http://makingfeminismathreat.blogsport.eu/

Linksradikaler Block auf der Demonstration zum Frauen*kampftag 2015
8. März | 13 Uhr | Rosa-Luxemburg-Platz | Berlin

MAKING FEMINISM A THREATSeit über 100 Jahren wird am 8. März der Internationale Frauen*kampftag begangen. Solange es Sexismus und patriarchale Verhältnisse gibt, ist er ein wichtiger Anlass, feministische Kämpfe zusammenzuführen, sichtbar und wirkmächtig zu machen. Deshalb gehen wir an diesem Tag gemeinsam mit vielen verschiedenen Feminist*innen auf die Straße, mit denen uns die Ablehnung hierarchischer Geschlechterverhältnisse verbindet. Aber wir wollen mehr: wir wollen einen widerständigen Feminismus, der sich nicht mit kleinen Verbesserungen zufrieden gibt, sondern das Denken in Geschlechtern abschafft. Er bekämpft das Patriarchat zusammen mit allen anderen Formen von bürgerlicher Herrschaft und Unterdrückung. Nur so ist es möglich, sie zu überwinden.

„Girls who are boys who like boys to be girls“ (Blur)

Täglich unterscheiden wir unsere Mitmenschen in Frauen und Männer. Dabei sprechen wir ihnen bestimmte Eigenschaften zu und andere ab – und sie machen das genauso mit uns. Das haben wir so gelernt und merken es meistens gar nicht, weil es eben so ist.
Menschen, die als Frauen angesprochen werden, müssen dabei immer wieder erleben, dass ihnen abgesprochen wird, „objektiv“ urteilen zu können, aber auch technisch versiert, zweckrational oder durchsetzungsfähig zu sein. Sie gelten als emotionaler, unvernünftig und passiver. Von Männern* gegen Frauen* ausgeübte sexuelle Gewalt ist Alltag. Diese ist im Prinzip von Männlichkeit tief verankert.

Die Spaltung der Gesellschaft in einen „öffentlichen“ und einen „privaten“ Bereich seit der gewaltvollen Durchsetzung des Kapitalismus fordert den Menschen unterschiedliche Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften ab. Der Bereich des „Öffentlichen“ ist dabei der gesellschaftlich bestimmende, weil sich in ihm sowohl die Reichtumsproduktion vollzieht, als auch bürgerliche Herrschaft staatlich organisiert und verwaltet wird. Aus diesem Bereich wurden Frauen* bis weit ins 20. Jahrhundert weitgehend ausgeschlossen, ein Auschluss der vielfach fortwirkt. Der „öffentliche“ Bereich wird mit Eigenschaften verbunden, die deshalb als „typisch männlich“ gelten: eben Selbstbeherrschung, Durchsetzungskraft und Zweckrationalität. Die im „privaten“ geforderten Tätigkeiten und Charaktereigenschaften, die die Kehrseite der „männlichen“ Eigenschaften darstellen, gelten als weniger wert – und werden bis heute mit „Weiblichkeit“ assoziiert. Umgekehrt bleiben männlich sozialisierte Menschen auf sie angewiesen: ohne die Ausbeutung „weiblicher“ Fürsorge sind sie im kapitalistischen Alltag oft nicht überlebensfähig. Die feministische Forderung, dass das Private immer auch Politisch ist, bleibt aktuell.

Wer sich nicht in die vorgegebenen Rollen einpassen will oder kann, ist anderen Formen von Unterdrückung ausgesetzt. Trans*Personen und intergeschlechtliche Menschen trifft der ganze Hass einer Gesellschaft, die das ordnende Prinzip von zwei Geschlechtern nutzt, um ein bisschen Ordnung in das systemische Chaos zu bringen. Gleich doppelt abgewertet werden Trans*Frauen, weil sie nicht ihrem angeblich „natürlichen“ Geschlecht entsprechen und noch dazu Frauen sind. Schon Kleinkindern wird ihr gesellschaftlicher Platz durch rosa Überraschungseier und Bob-der-Baumeister-Shirts zugewiesen. Das schafft vermeintliche Sicherheit und die Konsumbedürfnisse von morgen.

Homosexualität wird heute von Teilen der Bevölkerung oberflächlich akzeptiert. Sichtbar gelebt, löst sie aber auch bei vielen Vorzeige-Liberalen noch Ekel und Scham aus, die sie nicht zuletzt vor sich selbst verstecken müssen, weil sonst der Verlust des aufklärerischen Selbstbildes droht. Während sich das heterosexuelle Begehren nicht erklären muss, unterliegt Homosexualität noch immer einem Zwang zum Outing. Sie bleibt so Abweichung von einer gesetzten Norm, die nicht gefährdet werden darf. Das Vorhaben, die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ in all ihrer frömmlerischen Widersprüchlichkeit in den Lehrplänen festzuschreiben, wurde im vergangenen Jahr mit reaktionärem Protest in Baden-Württemberg und Hamburg beantwortet. Die offene Feindschaft zeigt ein Potential an Gewalt, welches abhängig von gesellschaftlichen Kräfteverhältnissen immer wieder offen zutage tritt. Politisch organisiert, kann es zu realen Verschlechterungen für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender und Intersexuelle (LSBTTI*) führen.

„But the human essence is no abstraction inherent in each single individual. In its reality it is the ensemble of the social relations.“ (Taylor Swift)

Dass es keine natürliche Ordnung der Geschlechter gibt, mit der individuelle Eigenschaften, Frisuren oder Vorlieben ganz selbstverständlich einhergehen, ist nicht leicht einzusehen. Sie wird uns schließlich überall verklickert, ob in der Schule, in der Werbung oder in der Politgruppe. Die Geschlechterordnung prägt unsere alltäglichen Handlungsmöglichkeiten und Erfahrungen. Verdeckt wird damit zugleich, dass Geschlecht durch unser praktisches Handeln täglich neu hergestellt wird. Der Katalog an Geschlechtseigenschaften erscheint uns heute ganz selbstverständlich, obwohl er historisch erst mit der europäischen Aufklärung und der Durchsetzung der bürgerlichen Gesellschaft entstanden ist. Er liest sich wie eine Stellenausschreibung, in der die Aufgaben getrennt nach den klassischen Geschlechterrollen zugeordnet wurden. Das funktioniert immer noch erstaunlich gut, obwohl die in den Geschlechterbildern ausgedrückten Anforderungen teilweise gar nicht mehr den heutigen Anforderungen an Männer* und Frauen* entsprechen. Und erfüllt einen Zweck: Als Herrschaftsverhältnis sorgt auch die Geschlechterordnung für die Aufrechterhaltung und das Funktionieren der kapitalistischen Produktionsweise.

Unter den Vorzeichen sich ändernder Anforderungen des Kapitals betreibt der Staat munter seine Geschlechter- und Familienpolitik. Gegenwärtig bedeutet das einerseits, dass weiblich sozialisierte Menschen als gleichberechtigte Lohnarbeiter*innen und Kapitalist*innen gebraucht werden. Denn prinzipiell sollen sich alle Menschen in allen Berufsfeldern als nützlich und produktiv erweisen. Andererseits muss der Staat weiterhin die äußeren Bedingungen der Reproduktion der Arbeitskraft und der Vermehrung der Bevölkerung sicherstellen. Die Heterokleinfamilie bleibt zumeist der Ort, an dem das geschieht. Ausgehend von diesem Widerspruch verlaufen die ideologischen Konfliktlinien innerhalb der Politik, die mal zu Gleichstellungsprogrammen und Frauen-Quoten, mal zum Betreuungsgeld und Ehegattensplitting führen. Männlich sozialisierte Menschen fühlen sich oft nicht verantwortlich für die Kinderbetreuung, die Pflege von Angehörigen, emotionale Fürsorge usw., sodass sich Frauen* in der Verteilung gesellschaftlicher Tätigkeiten überlasten (müssen). Den Lenz, den Männer* sich machen, wenn sie „nach getaner Arbeit“ nach Hause kommen, macht sie zu Profiteuren der geschlechtlichen Arbeitsteilung.

Im globalen Süden führt der kapitalistische Weltmarkt und seine neokolonialen Verhältnisse zu besonders krassen Formen von Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen*. Die Aufgaben der Reproduktion und Produktion werden weltweit unter Frauen* neu verteilt. So kann sich sogar die deutsche Mittelschichtsfamilie eine meist weibliche und häufig illegalisierte Putz- oder Pflegekraft leisten, die für sie die Kinderbetreuung und Haushaltsarbeiten übernimmt. Mit dem nötigen Kleingeld lassen sich Reproduktionsarbeiten ganz praktisch outsourcen.

„You wake up, flawless.“ (Beyoncé)

Manche Frauen* entscheiden sich für Lohnarbeiten, die der bürgerlichen Doppelmoral ein Dorn im Auge sind. Sexarbeiter*innen beispielsweise nutzen, oft unter beschissenen Bedingungen, den sexualisierenden Blick von Männern auf ihre Körper, um im konkurrenzförmigen, sexistischen und rassistischen Verwertungssystem überleben zu können. Kämpfe für bessere Arbeitsbedingungen zu unterstützen, gehört zu einer linken Perspektive und der Vorwurf, Sexarbeiter*innen wären „nicht selbstbestimmt“ ist unsolidarisch. Unter dem Zwang, die eigene Arbeitskraft verkaufen zu müssen, sind alle letztlich nur fremdbestimmt „selbstbestimmt“. Weg muss der verflixte Zwang.

Die Geschlechtlichkeit des eigenen Denkens und Handelns kritisch zu reflektieren, ist Grundlage jeder feministischen Praxis. Queere Praxen sind Teil feministischer Selbstermächtigung. Sie können ein Mittel sein, um Selbstreflexion bei anderen anzustoßen und dadurch objektiv in das gesellschaftliche Kampffeld eingreifen. Alternative Lebensentwürfe und Familienformen passen allerdings oftmals gut zu der am heutigen Arbeitsmarkt allseits geforderten Flexibilität und Kreativität. Manche mutige Losungen, die in feministischen Kämpfen gegen Autoritäten und Abwertung ausgegeben wurde, schlagen uns mittlerweile verzerrt als Anforderung an die eigene Warenförmigkeit entgegen. Echte Selbstermächtigung oder gar Selbstbestimmtheit gibt es, so paradox es klingt, nur in der solidarischen Organisierung mit anderen – jenseits von Staat, Lohnarbeit und Patriarchat. Deshalb treten wir ein für eine linksradikale Bewegung, die die feministische Dimension sozialer Kämpfe stets mitdenkt und in konkrete Praxis übersetzt; andersherum streiten wir für einen Feminismus, der gesellschaftskritisch und revolutionär agiert – Erfahrungen und Experimente aufnehmend, selbstkritisch und wachsam.

„Warum hat denn niemand dieses Patriarchat zerbombt?“ (Sookee)

Feministische Forderungen nach Selbstbestimmung wurden und werden sich nicht nur vom Staat, sondern auch von reaktionären Bewegungen und Parteien angeeignet: von der Abwertung der „Anderen“ bis hin zum Legitimationsgedröhne, das Kriege begleitet. Feminismus und die „Frauenbefreiung“ dienen reaktionären Bewegungen als Banner, um rassistische Vorurteile zu verbreiten. Ganz in Tradition des europäischen Kolonialismus soll auf eine sehr paternalistische Art die „unterdrückte Frau“ „gerettet“ werden. Man wird nicht müde, den „aufgeklärten“ Westen (auch kriegerisch) gegen „den“ Islam oder „rückständige Kulturen“ in Stellung zu bringen. Tatsächlich sind es oft dieselben Leute, die gegen „Gender-Wahn“ wettern und im selben Atemzug die Emanzipation von Frauen in den kapitalistischen Zentren als selbstverständlichen Teil der „abendländischen Kultur“ ins Feld führen. Sprachrohr dieses Denkens ist die bürgerliche Mitte: von PEGIDA über die Alternative für Deutschland (AfD) und CDU/CSU bis hin zu Alice Schwarzer. Feministische Errungenschaften sind aber keinesfalls selbstverständlicher Teil der „abendländischen Kultur“, sondern mussten dieser in jahrhundertelangen Kämpfen mühsam abgerungen werden und müssen jeden Tag verteidigt werden. Feministische Kämpfe gibt es überall auf der Welt. Ihre Erfolge oder Misserfolge gründen nicht in irgendwelchen „Kulturen“, sondern in den gesellschaftlichen Kräfteverhältnissen vor Ort.

„I’ve got a brand new attitude, and I’m gonna wear it tonight, I’m gonna get in trouble, I wanna start a fight.“ (P!nk)

Der Traum vom guten Leben für alle kann nur Wirklichkeit werden, wenn wir sowohl Geschlechterideologie und Heteronorm als auch Nationalismus und Rassismus als gemeinsames Problem begreifen und gemeinsam bekämpfen. Parteien, die Abschiebung, Kriegseinsätze und Sozialabbau durchstimmen, und Gewerkschaften, deren Hauptinteresse der soziale Frieden ist, egal zu welchem Preis, sind nicht unsere Verbündeten. Wir müssen uns selbstorganisieren, aufeinander achten, unsere Praxen weiterentwickeln. Dabei brauchen wir nicht bei Null anfangen. Wir können an radikalfeministische Kämpfe anknüpfen, von ihnen lernen und uns inspirieren lassen. Soziale Kämpfe, die immer öfter transnational geführt werden, wie der Refugee Struggle, die Proteste gegen christliche AbtreibungsgegnerInnen oder die Auflehnung gegen die EU-Austeritätspolitik zeigen, welche zentrale Rolle Geschlechterhierachien in den gesellschaftlichen Herrschaftsverhältnissen einnehmen. Und sie machen deutlich: Diese Verhältnisse sind verwundbar.

Der feministische Angriff auf den sexistischen Normalzustand kennt kein Ende. Nutzt alle Mittel, macht nicht halt vor euch selbst, der eigenen Bewegung und erst recht nicht vor Staat und Kapital!

Setzen wir auf eine radikale Offensive – Making Feminism A Threat.

Linksradikaler Block auf der Demonstration zum Frauen*kampftag 2015
8. März | 13 Uhr | Rosa-Luxemburg-Platz | Berlin

Allein machen sie dich ein …

Veranstaltung für von Repression Betroffene im Zusammenhang mit den rassistischen Mobilisierungen in Berlin

Nach Monaten der Demonstrationen und Aktionen gegen die rassistischen Mobilisierungen in den Berliner Randbezirken und gegen BÄRGIDA ist es nun etwas ruhiger geworden.
Während Menschen auf die Straße gingen um gegen Hetze und Rechtspopulismus zu demonstrieren, schützte die Berliner Polizei die Aufzüge der Nazis und Rassist_innen. Mehr noch, unter fadenscheinigen Begründungen wurden massenhaft Gegendemonstrant_innen verhaftet und Strafanzeigen gestellt.
Es ist damit zu rechnen, dass in den nächsten Wochen Strafbefehle oder Gerichtstermine auf die Betroffenen zukommen.
Dagegen müssen wir uns wehren.
Mit einer Veranstaltung gegen die staatlichen Repression wollen wir anfangen.
Eingeladen sind Rechtsanwält_innen und Vertreter_innen des Ermittlungsausschusses und der Roten Hilfe. Teilnehmen können alle, die im Zusammenhang mit den Gegenprotesten zu den rassistischen Mobilisierungen verhaftet wurden oder Anzeigen bekommen haben.
Auf der Veranstaltung Ende März wollen wir allgemeine Rechtsinformationen geben und euch darüber informieren, welche Formen von Hilfe ihr in Anspruch nehmen könnt. Uns ist es wichtig, dass wir uns zusammentun und uns gegenseitig informieren, helfen und vernetzen. Denn nur gemeinsam sind wir stark.
Wenn ihr zu dieser Veranstaltung eingeladen werden wollt, schreibt uns bitte an die unten stehende Adresse. Bitte denkt daran. Das Internet ist nicht sicher. Es reicht uns also, wenn ihr lediglich mitteilt, dass ihr kommen wollt. Weitere Angaben sind nicht nötig!

antira-antirep-bln@riseup.net

*[FFO] No Love for Nazis – Kein Valentinstag für Nazis*

Aufruf der autonomen antifa frankfurt (oder) zur Antira-Demo und Antifa Aktionen am 14. Februar

Eine Stadt kotzt sich aus

Seit August vergangenen Jahres gibt es in Frankfurt (Oder) eine organisierte rassistische Mobilisierung. Anstoß gab eine rassistisch aufgeladene Debatte um vermeintliche Drogenkriminalität im Lenné-Park. Lokalmedien griffen Gerüchte über dealende Schwarze Personen ungeprüft auf und berichteten ausgiebig. Dramatisierungen und „Flüchtlingsproblematik“-Rhetorik sorgten für weitere Panik. In dieser Dynamik entlud sich der Alltagsrassismus der Frankfurter*innen auf Facebookseiten wie „Blaulichtreport Frankfurt (Oder)“ oder „Bürgerwehr Frankfurt (Oder)“. Für die im Aufschwung befindliche AfD ein gefundenes Fressen. So erhielt sie bei den letzten Landtagswahlen knapp 20% der Frankfurter Stimmen. Die bisher größte Bühne bot sich den rassistisch -geneigten Frankfurt*innen dann am 27. November bei einer Einwohner*innenversammlung im Stadtteil West. Informiert werden sollte über bestehende und zukünftige Unterkünfte für Geflüchtete. Hier äußerte sich das Überlegenheitsstreben Frankfurter Ureinwohner*innen in vermeintlichen Ängsten vor Kindeswohlgefährdung, sexuellen Übergriffen, Eigentumsdelikten und Sauberkeit sowie anderen, teils abenteuerlichen, Konstruktionen. Die Demonstration am 17. Januar mit knapp 250 Teilnehmenden war der erneute Höhepunkt der organisierten rassistischen Mobilisierung in Frankfurt (Oder). Zwar versperrten Blockaden dem Aufmarsch den Weg in die Innenstadt und zwangen sie dazu, eine andere Route zu nehmen, doch können die Frankfurter Neonazis das Ganze als Zwischenerfolg verbuchen, war es doch die erste erfolgreiche Demo in Frankfurt seit 2007. Angezogen hat der Aufmarsch Neonazi-Kader, Hooligans, Rocker oder NPD’ler – darunter circa 70 Frankfurter*innen. Erschreckend war die Anzahl der vielen jungen Menschen, die sich wie selbstverständlich voller Hass und Menschenverachtung in die Menge einfügten und beseelt von der Sehnsucht nach einer „Volksgemeinschaft“ bei den „Wir sind das Volk“-Rufen mit einstimmten.

Scheinbar mit Selbstvertrauen ausgestattet, haben Neonazis für den 14. Februar weitere Aktionen geplant.

Das Problem heißt Rassismus

Wie ein Flächenbrand wüten die rassistischen Mobs bundesweit. Etliche Angriffe auf Geflüchtete und Lager paaren sich mit nahezu täglichen Aufmärschen und Kundgebungen. Dazu die alltäglichen Erniedrigungen und Einschüchterungen, auf der Straße, im Amt oder auf der Arbeit. Und nach AfD, PEGIDA und Co. darf nun endlich wieder gesagt werden, was sich lange an die Stammtische verkrochen zu haben schien. Für die Verteidigung des im Wahnsinn der Lohnarbeit erworben Wohlstandes, sowie der eigenen Privilegien als Mitglied der weißen, deutschen Mehrheitsgesellschaft scheint jedes noch so barbarische Mittel Recht. Den vermeintlich „Fremden“ wird jeglicher Funken Lebensqualität abgesprochen. Die Allmachtsphantasien in den sozialen Medien sprechen Bände und sind ein Vorgeschmack auf das, was uns erwarten könnte, wenn wir nicht einschreiten. Wenn der Familienvater mit dem Baseballschläger nachts am Fenster steht und Angst um seine Gartenzwerge hat, dann spricht Max Liebermann uns aus der Seele: „Ick kann jar nich soville fressen, wie ick kotzen möchte.“ Oder um es mit den Worten eines Geflüchteten, der mal in Frankfurt (Oder) lebte und in einer Ausstellung des Utopia e.V. zu Wort kam, zu sagen: „In Frankfurt (Oder) zu leben ist wie ständig Kopfschmerzen zu haben.“

Die Meisten verweigern sich das Problem beim Namen zu nennen und hoffen darauf, dass Bockwürste und Luftballons den um das Image der Stadt besorgten Frankfurter befrieden.

Dennoch: Die Rassist*innen die sich in Frankfurt(Oder) zusammengerauft haben wurden bisher sowohl von den Lokalmedien als auch teilweise von der Stadt und der Zivilgesellschaft als das geächtet was sie am Ende sind: Neonazis. Durch eigenes Unvermögen, ihren offen zur Schau getragenen Neonazismus und mangelnde politische Erfahrung ist es ihnen bisher nicht gelungen das vorhandene rassistische Potenzial gänzlich auszuschöpfen und über einen Kreis aus befreundeten Neonazis hinauszukommen. Damit das auch so bleibt, müssen wir ihnen die Show in zwei Wochen ordentlich vermiesen.

Doch es gibt auch positive Entwicklungen. Bundesweit polarisiert die Diskussion um Flucht und Asyl. Auch in Frankfurt (Oder) beschäftigen sich immer mehr Menschen mit dem Thema, sensibilisieren sich und gründen Willkommensinitiativen und suchen den Austausch, jedoch oft mit paternalistischen und bevormundenden Ansätzen. Im Umgang mit rechten Versammlungen hat auch ein Teil der Zivilgesellschaft dazugelernt. Ziviler Ungehorsam gehört mittlerweile zum Standardrepertoire bei Anti-Nazi Protesten.

„Frankfurt (Oder)“ – (k)ein Berliner Randbezirk?

Vieles, was sich seit 6 Monaten in Frankfurt(Oder) abspielt, erinnert stark an vergangene und aktuelle rassistische Mobilisierungen in den Berliner Randbezirken Hellersdorf, Marzahn, Hohenschönhausen oder Buch. Und ähnlich wie bei den Genoss*innen aus der Hauptstadtplatte brauchen wir momentan einen sehr sehr langen Atem. Und ähnlich wie bei den Genoss*innen aus der Hauptstadtplatte brauchen wir momentan einen sehr sehr langen Atem. Worin sich Frankfurt (Oder), trotz nur einer Stunde Fahrzeit von Berlin, jedoch klar unterscheidet, ist die oftmals mangelnde Bereitschaft einen Tagesausflug vom Wohlfühlkiez ins Hinterland zu wagen.

„Für die Freiheit – Für das Leben!“ – Antirassistische Demonstration und antifaschistische Aktionen am 14.02.2015

Die rassistischen Zustände in Frankfurt (Oder) müssen benannt und bekämpft werden.

Wenn POC auf der Straße angespuckt werden oder der Eintritt in Frankfurter Clubs verwährt wird und Refugees immer noch im Regionalexpress oder auf der A12 von der Bundespolizei gejagt und eingeknastet werden, ist es höchste Zeit in die Offensive zu gehen!

Das Bündnisses „Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)“ ruft zu einer antirassistischen Demonstration unter dem Motto „Für die Freiheit – Für das Leben! Solidarität mit Geflüchteten!“ am 14.02.2015 um 10:30 Uhr am Hauptbahnhof auf. Zugtreffpunkt für Berliner*innen ist um 09:00 Uhr am Bahnhof Alexanderplatz.

Dieses mal versuchen die Rassist*innen nicht mit einer Demonstration, sondern mit einer Kundgebung direkt an der Oder in der Nähe der Friedensglocke ihre rassistische Propaganda zu verbreiten. Ankündigungen zufolge wollen die Neonazis sich aber am Hauptbahnhof sammeln und als Mob gemeinsam zum Kundgebungsort laufen. Wenn wir der selbsternannten „Bürgerbewegung“ den Wind aus den Segeln nehmen wollen, dann ist der 14.02. die beste Gelegenheit dazu. Wir dürfen den Neonazis keinen Fußbreit der Straße lassen!

Wir verweisen an dieser Stelle auch auf die Infoveranstaltungen des Bündnisses:

Mo, 09.02. – 18:00 – Anarchistisches Infocafé – Mariannenplatz 2 b

Mi, 11.02. – 20:00 – Zielona Gora – Grünberger Str. 73

Mi, 11.02. – 20:00 – AJZ La Casa – Wurzener Str. 6

Do, 12.02. – 19:00 – Projektraum H48 – Hermanstraße 48

Kommt nach Frankfurt und achtet auf Neuigkeiten!

Alerta Antifascista!

aaffo – autonome antifa frankfurt (oder)

Chronik 2014

26./27.12.14 Köpenicker Straße Neonazis zünden das Auto eines BVV-Verordneten an, der sich u.a. gegen Rechts engagiert. Zur gleichen Zeit wird das Auto eines Fotojournalisten in Treptow-Köpenick angezündet, gegen den Neonazis seit geraumer Zeit im Internet zur Gewalt aufrufen.
(Quelle: Tagesspiegel, Polizei, Pressestelle)
05.10.14 Sportanlage Stubenrauchstraße Bei dem Berlin-Liga-Spiel zwischen dem TSV Rudow 1888 und Tennis Borussia befinden sich unter den Rudow-Fans mehrere Neuköllner Neonazis. Unter ihnen Thomas Schirmer, Robert Hardege, Marcel Königsberger, Timo Lennig u.a. und mehrere rechte Hools aus Rudow und Buckow.
Thomas Schirmer fotografiert während des Spiels u.a. gezielt die Gästefans.
Nach dem Spiel kommt es zu einem angedeuteten Angriff auf TeBe-Fans durch Rudower Fans, an dem u.a. Timo Lenning beteiligt ist. Im Vorfeld des Spiels hatten Neonazis versucht, berlinweit Neonazis zu dem Spiel zu mobilisieren.
Die Begegnung hat eine besondere Brisanz, da Neonazis beim TSV seit längerem eine rechte Fanszene etablieren wollen und Tennis Borussia als antifaschistischer Verein gilt. In der Vergangenheit war es bei Spielen zwischen den beiden Vereinen bereits mehrfach zu rechten Vorfällen gekommen (siehe Chronik-Einträge 03.11.13, 30.10.11, 22.04.12 und 25.04.13)
(Quelle: Antifa)
30.09.2014 Isarstraße In der Umgebung werden Mobilisierungsflyer der „German Defence League“ für den „Tag der Patrioten“ am 3.10. auf dem Breitscheidplatz in Hausbriefkästen gesteckt.
(Quelle: Bündnis Neukölln)
26.09.2014 Lichtenrader Straße Ein Mann wird von einem 30-Jährigen in einer Wohnung rassistisch beleidigt und mehrfach mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen. Durch das Eingreifen einer anwesenden Frau kann der Angegriffene flüchten. Der Angreifer, der bereits die Verfolgung seines Opfers aufgenommen hat, wird von der Polizei festgenommen. Dabei wehrt er sich heftig und verletzt einen Polizisten.
(Quelle: Polizei, Pressestelle)
16.09.14 Lahnstraße An der Bushaltestelle Neuköllnische Brücke wird ein Leuchtwerbekasten mit Pflastersteinen eingeworfen um ein dahinter angebrachtes Plakat zu zerstören. Das Plakat, das u.a. einen Davidstern zeigt, ruft zu einer Kundgebung gegen „Judenhass“ auf. Ein antisemitischer Hintergrund kann angenommen werden.
(Quelle: Antifa)
29.07.14 Wildenbruchstraße Ein Mann wird gegen 4 Uhr morgens von einem Unbekannten mit einem Gegenstand von hinten auf den Kopf geschlagen. Der 52-jährige trägt einen „Palästinenserschal“ und wird von dem Angreifer rassistisch beleidigt. Er erleidet eine Kopfplatzwunde, die in einem Krankenhaus behandelt weren muss.
(Quelle: Polizei, Pressestelle)
24.07.14 Weisestr. Ein 46-jähriger Mann wird von einem 63-jährigen antisemitisch beleidigt und zu Boden gestoßen. Der 46-Jährige vermutet, dass er auch aufgrund seiner Homosexualität angegriffen wurde.
(Quelle: Polizei, Pressestelle)
19.07.14 Fritz-Reuter-Allee Mehrere Neonazis werfen eine am Museum Neukölln aufgestellte Litfaßsäule zum Gedenken an Erich Mühsam um und rollen sie die Treppe in Richtung Hufeisenteich hinunter. Die Säule wird beschädigt.
(Quelle: Polizei, Pressestelle)
27./28.06.14 Neukölln Etwa 30 Neonazis feieren in einer Kneipe eine „NPD-Wahlkampffeier“ und den 50. Geburtstag eines Neonazis.
(Quelle: Antifa)
26.06.14 Rudower Spinne Etwa ein Dutzend Neonazis und andere Deutschlandfans posieren anlässlich eines WM-Fußballspiels auf der Kreuzung mit Reichskriegsflagge und Deutschlandfahnen.
(Quelle: Antifa)
20.06.14 Neukölln Die Polizei durchsucht die Wohnung eines 56-jährigen Beschuldigten, welcher der „rechten Szene“ nahe stehen soll. Er hatte auf Facebook-Fotos mit Keltenkreuzen posiert.
Es wurden zwei scharfe Schusswaffen nebst mehr als 100 Schuss zugehöriger Munition sowie ein Schlagring beschlagnahmt.
(Quelle: Polizei, Pressestelle)
14.06.14 Johannisthal Mehrere Neuköllner Neonazis nehmen an einem Fußballturnier der Berliner Neonaziszene auf einem Bolzplatz am ehemaligen Flugplatz Johannisthal teil.
(Quelle: Antifa)
14.06.14 Wildenbruchstr. / Schandauer Str. Vier Neonazis reißen an einem Cafe in der Wildenbruchstr. antirassistische Plakate von der Außenwand, schütten Bier gegen die Fenster und treten gegen die verschlossene Eingangstür. Später pöbeln sie Passant_innen rassistisch an, andere werden homophob beleidigt.
(Quelle: Antifa / Polizei, Pressestelle)
April/Mai 2014 Neukölln Neben kleinen Infoständen an nahezu jedem Samstag im Wahlkampf (siehe Einträge der letzten Wochen), verteilt die NPD vor der Europa-Wahl in mehreren Straßenzügen Wahlwerbung in Hausbriefkästen und hängt Wahlplakate auf. Neonazis der „Freien Kräfte Neukölln“ verteilen hingegen in Gropuisstadt vereinzelt Zettel, auf denen zum Wahlboykott aufgerufen wird.
(Quelle: Antifa / Internet)
24.05.14 Alt-Rudow / Köpenicker Str. Mehrere Neonazis führen einen NPD-Infostand zur Europa-Wahl durch.
(Quelle: Antifa)
17.05.14 Britz-Süd Mehrere Neonazis führen einen NPD-Infostand zur Europa-Wahl durch.
(Quelle: Antifa)
13.05.14 Neukölln Eigenen Angaben zufolge führt die NPD mehrere kleine Kundgebungen durch. Mit ca. acht TeilnehmerInnen machten sie Station im Frauenviertel in Rudow, in der Wutzkyallee, der Lipschitzallee, am U-Bhf Britz-Süd und an der Rudower Spinne.
(Quelle: Internet)
03.05.14 Rudower Spinne Mehrere Neonazis führen einen NPD-Infostand zur Europa-Wahl durch.
(Quelle: Antifa)
26.04.14 Marienfelder Chaussee Mehrere Neonazis führen einen NPD-Infostand zur Europa-Wahl durch.
(Quelle: Antifa)
19.04.14 U-Bhf. Britz Mehrere Neonazis führen einen NPD-Infostand zur Europa-Wahl durch.
(Quelle: Antifa)
18.04.14 Kottbusser Damm Zwei Frauen werden aus einer dreiköpfigen Gruppe (23, 44 und 46 Jahre alt) heraus rassistisch beleidigt. außerdem werfen die Täter einen Stein in Richtung der Frauen, der sie jedoch verfehlt.
(Quelle: Polizei, Pressestelle)
14.04.14 Neuköllner Straße Ein 54-Jähriger rempelt eine Frau, die an einer Bushaltestelle wartet, mehrmals an und beleidigt sie rassistisch.
(Quelle: Polizei, Pressestelle)
12.04.14 Rudower Straße Etwa vier Neonazis führen einen NPD-Infostand zur Europa-Wahl durch.
(Quelle: Antifa)
05.04.14 Buckower Damm / Johannisthaler Chaussee Etwa vier Neonazis führen einen NPD-Infostand zur Europa-Wahl durch.
(Quelle: Antifa)
29.03.14 U-Bhf Wutzkyallee Mehrere Neonazis führen einen NPD-Infostand zur Europa-Wahl durch.
(Quelle: Antifa)
27./28.03.14 Blaschkoallee / Riesestraße Der Turm auf dem Dach eines Hindu-Tempel wird von Unbekannten mit Schwarzer Farbe übergossen. Neonazis hatten in der Vergangenheit gegen den Tempel im Internet gehetzt und im Jahr 2008 demonstriert (siehe Einträge 23.08.08)
(Quelle: Tagesspiegel)
21.03.14 Alt-Rudow Acht Neonazis führen einen NPD-Infostand durch. Mit dabei Udo Voigt (NPD-Kandidat zur Europawahl), Sebastian Schmidtke (Landesvorsitzender der NPD) und Sebastian Thom.
(Quelle: Antifa)
15.03.14 U-Bhf Johannisthaler Chaussee Sechs Neonazis führen einen NPD-Infostand durch. Mit dabei Sebastian Thom.
(Quelle: Antifa)
14./15.03.14 Hermannstr. / Boddinstr. Aus einer Personengruppe heraus werden vor der Kneipe „Alptraum II“ antisemitische Parolen gerufen und der Hitlergruß gezeigt. Zwei Personen aus der Gruppe verletzen einen Zeugen durch Schläge und Tritte leicht, die Polizei nimmt einen der Täter fest.
(Quelle: Polizei, Pressestelle / Antifa)
08.03.14 Tellstraße Der Betreiber eines Lokals wird aus einer Gruppe von vier Männern heraus rassistisch beleidigt und angegriffen. Von einem der Männer wird er zudem mit einem Messer bedroht, aber nicht verletzt.
((Quelle: ReachOut Berlin)
08.03.14 Ort Text Hier
05.03.14 Neue Späthstraße Sieben Neonazis der NPD führen eine Kundgebung gegen eine neu eröffnete Flüchtlingunterkunft durch. Sie zeigen rassistische Plakate und Transparente und rufen rassitistische Parolen. Unter ihnen die Neuköllner NPDler Jan Sturm und Sebastian Thom.
100 Menschen nehmen an Gegenprotesten teil.
(Quelle: Antifa)
01.03.14 Neue Späthstraße / Berlin 16 Neonazis machen an drei Orten in Berlin kurze Kundgebungen mit einem LKW, der mit NPD-Werbung und rassistischen Parolen beschriftet ist. In der Neuköllner Neuen Späthstraße – wie auch in der Bismarckstraße in Charlottenburg und in der Scharnweberstr- in Reinickendorf – richten sie sich gegen eine Unterkunft für Flüchtlinge. In der Kreuzberger Wilhelmstraße wenden sie sich gegen die nahegelegene SPD-Parteizentrale. Unter den Neonazis befindet sich der Neuköllner Jan Sturm.
Bis zu 250 Menschen demonstieren mit Plakaten, Transparenten und Trillerpfeifen gegen die Nonazis.
(Quelle: Antifa)
26.02.14 Rathaus Neukölln Zwölf Neonazis der NPD führen eine kurze Kundgebung duch, die sich gegen ein Mitglied der zeitgleich tagenden Bezirksverordnetenversammlung richtet. Unter den Neonazis befinden sich auch die Neuköllner Jan Sturm und Sebastian Thom.
Etwa 350 Menschen demonstrieren gegen die vorzeitig beendete Kundgebung. Die Neonazis ziehen sich unter Tomaten- und Eierwürfen zurück.
(Quelle: Antifa)
24.02.14 Späthstraße Ein 51-Jähriger greift eine Transsexuelle an, schlägt sie, tritt ihr am Boden liegend mehrfach ins Gesicht und beleidigt sie homophob. Ihre Mutter beleidigt er rassistisch. Unterstützt wird der Täter von einer 63-jährigen Frau, die ihm bei der Flucht hilft und die Verletzte ebenfalls homophob beleidigt.
Die Angegriffene muss aufgrund ihrer Gesichtsverletzungen ambulant im Krankenhaus behandelt werden.
Einen Tag später nimmt die Polizei die beiden TäterInnen in einer Laube in der Kleingartenkolonie im Stelzenweg in Britz fest.
(Quelle: Polizei, Pressestelle)
15.02.14 Johannisthaler Chaussee Neonazis verteilen auf dem Gehweg vor den Gropiuspassagen Papierschnipsel mit neonazistischen Beschriftungen.
(Quelle: Antifa)
13.02.14 Süd-Neukölln In den vergangenen drei Tagen kleben Neonazis vereinzelt Plakate in der Parchimer Allee, hängen an einem Straßenschild in der Fritz-Erler-Allee/Grüner Weg ein Kreuz aus Holzlatten auf und legen an den U-Bahnhöfen Britz-Süd und Parchimer Allee menschengroße, beschriftete Puppen ab. Um den U-Bhf. Wutzkyallee und an einem „Gefallenendenkmal“ auf dem „Alten Friedhof“ in der Köpenicker Str. legen sie Pappschilder ab. Thema dieser „Aktionen“ ist immer die Bombardierung Dresdens 1945.
(Quelle: Antifa)
08.02.14 Britz Neonazis verteilen Flugblätter in Hausbriefkästen und an einem NPD-Infostand am U-Bhf. Britz-Süd. Thema ist die Bombardierung Dresdens 1945. Außerdem hängen sie Transparente mit gleichem Bezug an die Ernst-Keller-Brücke und an einen Balkon am Kirschnerweg.
(Quelle: Antifa)
07.02.14 Süd-Neukölln Neonazis der NPD haben in den vergangenen Tagen in mehreren Straßen neonazistische, rassistische Sprühereien angebracht und z.T. mit „NPD“ unterschrieben.
(Quelle: Antifa)
31.01.14 Treptower Brücke / Harzer Str Neonazis sprühen ein NS-Symbol an der Brücke und unterzeichnen mit „NS Terrorcrew“. Auch in der Harzer Str. kleben sie einzelne Aufkleber und sprühen einen rassistischen Slogan.
(Quelle: Antifa)
31.01.14 Neuköllnische Allee Neonazis sprühen eine geschichtsrevisionistische Parole mit Bezug zum 69.Jahrestag der Alliierten Luftangriffe auf Dresden.
(Quelle: Antifa)
28.01.14 Britz Neonazis der NPD verteilen nach eigenen Angaben Flugblätter gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft.
(Quelle: Internet)
20./21.01.14 Hufeisensiedlung Neonazis kratzen ein Hakenkreuz und den Schriftzug „Vergase Juden“ in in den Schnee auf einem Auto. Die Familie, der die Neonazis das Auto zuordnen, wurde schon mehrfach Ziel von Angriffen (Siehe Einträge 08./09.10.12, 17./18.07.12, 03./04.06.12, 13.09.11 und 19.11.11).
(Quelle: „Hufeisern gegen Rechts“)
09.01.14 Dammweg/ Sonnenallee Neonazis kleben NPD-Aufkleber. (Quelle: Antifa)
09.01.14 Neuköllnische Allee Neonazis schmieren an einen Stromkasten und an ein Schild Hakenkreuze.
(Quelle: Antifa)
05.01.14 Treptower Brücke Neonazis sprühen ein NS-Symbol und rassistische Parolen und kleben rassistische NPD-Sticker. (Quelle: Antifa)

15.12. Gemeinsam gegen Rassismus

Nächsten Montag Rassist*innen blockieren!

15. Dezember 2014 | Gemeinsam gegen Rassismus

Seit mittlerweile sechs Wochen ziehen nun Nazis zusammen mit
rassistischen Anwohner*innen jeden Montag durch Marzahn. Dankbar nahmen
sie ein geplantes Containerlager für Geflüchtete zum Anlass, ihre Hetze
gemeinsam auf die Straße zu tragen. Als wäre es nicht schon schlimm
genug, dass von staatlicher Seite Geflüchteten statt Wohnungen und
selbstorganisierten Häusern nur noch eine menschenunwürdige
Unterbringung in Containerlagern zugestanden wird, zieht nun auch noch
ein rassistischer Mob durch die Straßen. Für uns sind solche Zustände
unerträglich! Lasst uns deshalb gemeinsam an den Erfolg vom 22. November
anknüpfen und den Aufmarsch der Rassist*innen endlich auch an einem
Montag blockieren.

Seit bekannt wurde, dass in Marzahn eine neue Unterkunft für Geflüchtete
eröffnet werden soll, mobilisieren Berliner Nazis und rassistische
Anwohner*innen jeden Montag in dem Ortsteil zu Demonstrationen. Von
Angang an gab es aber auch antifaschistischen Protest. Er ist in den
letzten beiden Wochen immer stärker geworden. Wir haben die Nazis am
22.11. schon ein Mal mit Tausenden blockiert und ihren Aufmarsch so
verhindert. Erst letzte Woche sind wir mit 800 Menschen durch Marzahn
gezogen und haben nebenbei die Rassist*innen zu einer Änderung ihrer
Route gezwungen. Doch so lange sie weiterhin zu Hunderten durch die
Straßen ziehen können, ist ein solidarisches Zusammenleben in Marzahn
undenkbar. Wir werden daher nicht nachlassen, bis die rassistischen
Aufmärsche aufhören.

Am kommenden Montag, den 15. Dezember, wollen und werden wir endlich
auch an einem Montag den Naziaufmarsch durch Blockaden verhindern. Die
rassistischen Mobilisierungen bereits jetzt zu stoppen, heißt Pogrome
präventiv zu verhindern. Wir wollen daher am Montag gemeinsam nach
Marzahn fahren, uns geschlossen auf die geplanten Route der
Rassist*innen begeben und ihnen letztendlich komplett unmöglich machen,
ihre Hetze erneut durch die Straßen zu grölen. Von der Polizei werden
wir uns dabei weder provozieren, noch aufhalten lassen.

Treffpunkte:

17 Uhr – S-/U-Bhf Lichtenberg (Vorplatz) für alle Menschen aus
Friedrichshain, Lichtenberg, Mitte, Pankow und Wedding
17 Uhr – S-Bhf Ostkreuz (Ausgang Sonntagsstraße) für alle Menschen
aus Neukölln, Kreuzberg, Treptow-Köpenick und Schöneberg
18:30 Uhr – S-Bhf Ostkreuz (Ausgang Sonntagsstraße) für alle
Menschen, die nicht früher Feierabend machen können

https://www.antifa-berlin.info/gemeinsam…blockieren