Angriffe von Neonazis in Neukölln

Am gestrigen 12. Dezember wurde bekannt, dass in der Nacht von Sonntag auf Montag zwei Anschläge im Norden Neuköllns verübt wurden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Taten von Neonazis begangen wurden.

Auf das Kollektivcafé „k-fetisch“ wurde ein Brandanschlag verübt. Obwohl das Feuer zum Glück schnell von selbst erlosch, wurde die Gefährdung von Menschenleben bewusst in Kauf genommen. Einer Privatwohnung im Schillerkiez wurden um 3.20 Uhr die Fenster mit einem Stein und einem Glasbehältnis mit Farbe eingeworfen – das schreibt die betroffene, glücklicherweise ebenfalls unverletzte Person. Bereits Anfang Juli dieses Jahres wurde das Auto des Betroffenen angezündet, an dem sich Aufkleber der Jugendorganisation „Die Falken“ und gegen die AfD befanden.

In der selben Nacht wurde zudem der Versuch unternommen, die Schaufensterscheibe einer Rudower Buchhandlung mithilfe von mitgebrachten Pflastersteinen einzuwerfen. Der betroffene Laden hatte sich vor kurzem mit einer Veranstaltung an der Initiative „Neuköllner Buchläden gegen Rechtspopulismus und Rassismus“ beteiligt.

Nachbar_innen der betroffenen Privatperson berichteten inzwischen, dass die Täter_innen mit einem dunklen Skoda vom Tatort geflüchtet seien. Somit hat sich der Verdacht eines organisierten Zusammenhangs zwischen den verübten Anschlägen erhärtet. Bereits seit Frühjahr gibt es andauernden Serie von Neonazi-Anschlägen in Neukölln. Zuletzt traf es das Auto der Leiterin des Anton-Schmaus-Haus, dem Jugendclub der Neuköllner Falken.

Erst im September hatten Neuköllner Neonazis unter dem Label „Freie Kräfte Berlin Neukölln“ zum wiederholten mal eine Karte mit linken Einrichtungen veröffentlicht und indirekt zu Anschlägen aufgerufen.

Wenn ihr etwas gesehen habt oder in der Nacht selbst von einem Anschlag betroffen gewesen seid, gebt bitte uns oder den bekannten Beratungsstellen wie der MBR Berlin oder ReachOut Berlin Bescheid. Weitere Infos folgen demnächst.

„trotz alledem und alledem“ – Veranstaltungsreihe zur Aktualität feministischer Kämpfe

 

Emanzipatorische, antifaschistische Politik sollte in ihrer Ausrichtung schon immer mehr bedeuten, als Nazis und Rassist_innen zu bekämpfen. Eine radikale Kritik der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft beinhaltet notwendigerweise auch einen feministischen Kampf gegen ihre patriarchalen Unterdrückungsstrukturen.

Diese Veranstaltungsreihe soll einen kleinen Einblick in aktuelle feministische Diskurse bieten und Anregungen schaffen, wie sie als Teil einer ebenso alltäglichen, antifaschistischen Politik unterstützt werden können – trotz alledem und alledem*!

Weitere Informationen folgen.

 

11. Oktober | „Feministische Antifapolitik abseits der Großstadt“ | 19.30 Uhr | Tristeza (Pannierstr. 5)

mit: f_antifa Brandenburg

13. Oktober | Filmvorführung „Abortion Democracy: Poland/South Africa
“ | 20 Uhr | Projektraum H48 (Hermannstr. 48)

18. Oktober | „Internationale Kämpfe um das Recht auf Abtreibung – Vortrag und Diskussion“ | 19.30 Uhr | B-Lage (Mareschstr. 1)

mit: Sarah Diehl

26.10. Oktober | „Rassistische Feminismen in historischer Kontinuität“ | 19.30 Uhr | Laika (Emserstr. 131)

mit: Prof. Dr. Nivedita Prasad

01. November | „Feminismus als Feindbild von Rechts“ | 20 Uhr | k-fetisch (Wildenbruchstr. 86)
mit Juliane Lang und trouble everyday collective

11. November | „Antisemitismus – Nebenwiderspruch feministischer Diskurse?“ | 19.30 Uhr | B-Lage (Mareschstr. 1)

mit: Franziska Haug

 

 

*Zitat: Rosa Luxemburg, Brief an Mathilde Wurm 28.12.1916

8.10. – „Unterm Techno liegt der Punk“ – Soliparty im ://about blank

8. Oktober | 22 Uhr | :// about blank, Markgrafendamm 24c

Bullenwagen klauen und die Innenstadt demolieren hat in Berlin auch schon mal mehr Spaß gemacht. Hier henkelt sich die CDU auf Ramboart durch den Wahlkampf, lässt ganze Straßenzüge von den Cops belagern und verhilft dubiosen Hauseigentümer*innen zu illegalen Räumungen. Was Lieselotte Meier wohl dazu sagen würde!? Und überhaupt: Deutschland halts Maul ist wohl ein dringender Wunsch von vielen von uns. Ein Jahr nach den deutschen Willkommens-Festspielen und über 1.500 Angriffe auf Geflüchtetenunterkünfte später, zieht die AfD nicht nur in Deutschlands am dümmsten besiedelten Gebieten reihenweise in die Landtage ein. Da bekommt das mit den „white riots“ eine ganz neue Bedeutung.

Doch trotz der generellen Gesamtscheiße lassen wir es uns nicht nehmen. Wir sagen: für immer Punk! (auch wenns mal nach Techno klingt). Kommt zum tanzen, trinkt mit uns Bier gegen Bullen und Deutschland, bis zum Filmriss und noch viel weiter. Sämtliche Einnahmen fließen in antifaschistische Arbeit in Neukölln, sowie in konkrete Einzelfallhilfen für Asylsuchende.

 

mit:
★ AGLAIA (Springstoff)
★ DASCO (Mint)
★ DJ2ND (2nd HH)
★ FEINE SAHNE HITFILET (Audiolith)
★ GUVIBOSCH (DJ-Set)
★ KALIPO (live | Antime, Audiolith)
★ KWAINT (poly|motion)
★ MYRKUZ (Procrastinators United)
★ N.AKIN (IfZ, Aequalis)
★ RHYTHMUS GÜNTHER (rhythmus günther)
★ RYBA (female:pressure, studio r°)
★ SCREAMING FISTS
★ VON RABEN (krabat DIY)

▶ AUSSERDEM:
☆ Punker-Kneipe ab 22 Uhr im Zelt
☆ Dies, das, Ananas!

Facebook-Event

Auch 2016: Marsch für das Leben? What the Fuck!

Euer Schweigen könnt ihr euch schenken. Lieber Feminismus feiern!

Für den 17. September 2016 mobilisiert der Bundesverband Lebensrecht (BVL) wieder zu einem „Marsch für das Leben“ in Berlin. Der Schweigemarsch, bei dem die „Tötung“ abgetriebener Embryonen betrauert wird, ist einer der wichtigsten öffentlichen Auftritte der selbsternannten „LebensschützerInnen“1 und verbindet eine breite reaktionäre, antifeministische und fundamentalistische Bewegung. Der BVL fordert ein generelles Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen. Dadurch würden Schwangere in ihrer Entscheidung ob sie die Schwangerschaft austragen wollen oder nicht, noch weiter eingeschränkt. Nicht zuletzt die wachsenden TeilnehmerInnenzahlen des Marsches, die sich aus wertekonservativen, christlich-fundamentalistischen über nationalistische bis hin zu Spektren der neuen und extremen Rechten speisen, machen eine entschlossene Antwort notwendiger denn je.


Anders als oft angenommen gilt eine Abtreibung auch in Deutschland gemäß §218 Strafgesetzbuch weiterhin als Straftat, die nur unter bestimmten Voraussetzungen straffrei bleibt. Wer abtreiben will, muss sich zwangsweise von staatlich anerkannten Stellen beraten lassen und danach drei Tage warten, bevor der Eingriff vorgenommen wird. Diese Regelung bedeutet eine staatlich institutionalisierte Entmündigung von Schwangeren, die nicht selbst über ihren Körper und ihre Lebensplanung entscheiden dürfen.

Zudem erfahren die antifeministischen Positionen der „LebensschützerInnen“ und ihrer MitstreiterInnen aus der Neuen Rechten zunehmend Akzeptanz und öffentliche Aufmerksamkeit. Ihr Einfluss in Gesellschaft, Medien und Parlamenten wächst. Durch Aktionen wie den „Marsch für das Leben“ versuchen sie ihre Positionen weiter in die Öffentlichkeit zu tragen und zu stärken. Das werden wir nicht zulassen!

Deshalb rufen wir dazu auf, sich an unserer queerfeministischen und antifaschistischen Demonstration zu beteiligen und anschließend den „Marsch“ der FundamentalistInnen zu blockieren und zu sabotieren. Wir wollen dem Marsch, seinen antifeministischen AkteurInnen und ihrem Gedankengut entschlossen entgegentreten!

17.09.2016, 12 Uhr S Anhalter Bahnhof, Berlin: antifaschistische und queerfeministische Demonstration des What-the-Fuck!?-Bündnisses

16.09.2016, 18 Uhr, S-Schönhauser Allee, Berlin: Vorabenddemo „StoppAfd“ vom NiKa-Bündnis zu den Berliner Landtagswahlen

1.„LebensschützerInnen“ ist eine Selbstbezeichnung derjenigen, die gegen Abtreibungen protestieren und gegen die sexuelle und körperliche Selbstbestimmung auf die Straße gehen.