KEINE HALBEN SACHEN. Aufruf des Drift-Bündnisses gegen den Al Quds-Marsch in Berlin

Auch wenn es dieses Jahr aufgrund von Corona keinen antisemitischen Al Quds-Tag in Berlin geben wird, muss den transportieren Inhalten in anderer Form vehement entgegen getreten werden, schreibt Drift – feminist alliance for communism in ihrem lesenswerten Aufruf.

„Wir sind es leid, dass im Namen der Religion, der Kultur und der Nation unsere Freiheit eingeschränkt, unsere Körper kontrolliert, unsere Lebens- und Liebesweisen bedroht werden. Und wir wollen mehr als das, was ist! Wir wollen mehr als auf anti-emanzipatorische Kräfte zu reagieren. Wir wollen mehr, als unsere derzeitigen Rechte zu verteidigen und unter permanenter Bedrohung den Status quo zu erhalten:

Als Kommunist*innen und Feminist*innen wollen wir eine Gesellschaft, in der die Ausbeutung und Erniedrigung von Menschen für Kapitalinteressen oder gesellschaftliche Macht zum Ende kommt. Eine Gesellschaft in der Fortschritt den Menschen dient und nicht umgekehrt. In der niemand gezwungen ist, ihre*seine Arbeitskraft zu verkaufen oder unentlohnt zu Hause zu schuften. Diese Gesellschaft wäre eine, in der Menschen keine Religion mehr bräuchten, weil die Notwendigkeit auf ein besseres Leben zu hoffen, um morgens aus dem Bett zu kommen, nicht mehr besteht. Dies wäre eine Gesellschaft, in der Geschlecht nicht mehr mit Zuschreibungen verknüpft ist und somit kein reproduktives Organ den Verlauf eines gesamten Lebens bestimmen kann.

Wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der alle ohne Angst verschieden sind, in der Menschen lieben, wen sie wollen und selbst über ihre Körper verfügen. Wir wollen eine Gesellschaft der universellen Freiheit, eine globale Gesellschaft ohne nationalstaatliche Grenzen und Zuschreibungen von ‚Kultur‘.“