Orte der Befreiung Neuköllns: Die Rote Kapelle

In der Hasenheide 61 befand sich die Wohnung des Ehepaars Harnack. Ab 1933 diente sie als Raum für antifaschistische Schulungskurse und politische Gesprächskreise. Diese Treffen gelten als der Beginn des vielfältigen Widerstands der Harnack-Schulze-Boysen-Organisation, welche später durch Bezeichnung der Gestapo auch als “Rote Kapelle” bekannt wurde. Die “Rote Kapelle” zeichnete sich vor allem in ihrer Vielschichtigkeit innerhalb der Gruppierung aus, sie setzte sich aus Angehörigen verschiedener Klassen und politischen Spektren zusammen. Neben dem Verteilen von illegalem Material war vor allem die Spionagearbeit ihre Hauptaufgabe. So warnten sie unter anderem vor dem 1941 bevorstehenden Überfall auf die Sowjetunion.


Seit dem Jahre 1942 wurden 130 Mitglieder der Gruppe durch die Gesatpo verhaftet und 52 von ihnen hingerichtet. Unter ihnen war auch das Ehepaar Harnack.

In diesen Tagen jährt sich die Befreiung des Bezirks Neukölln durch die Rote Armee zum 74. mal. Dies nehmen wir zum Anlass, um euch hier bis zum Tag der Befreiung am 28. April täglich einen historischen Ort in Neukölln vorzustellen. Es sind Orte von jüdischem Leben, Verfolgung und Widerstand.
Dabei vergessen wir nicht, dass Antisemitismus, Rassismus und Neonazismus Teil des bundesdeutschen Alltags sind.

Unser Dank heißt auch weiterhin Krieg den deutschen Zuständen!