Zwischen all dem AfD-Content geht so einiges andere an antiemanzipatorischen Inhalten in der Neuköllner Lokalpolitik schnell mal unter. Der Jugendstadtrat und stellvertretende Bürgermeister Falko Liecke (CDU), der ansonsten gerne einer der letzten aufrechten Kämpfer gegen die Gefahren des „Linksextremismus“, der „Antifa“ und „Interventionistischen Linken“ ist [1], stellt sich im Namen des Bezirksamtes gegen die pädagogische Handreiche mit dem Titel „Ene, mene, muh – und raus bist du!“ der Amadeu Antonio Stiftung. Die Broschüre berät vor allem Kita-Erzieher_innen in einem möglichen Umgang mit Kindern aus rechtsradikalen Elternhäusern. Liecke hingegen sieht in diesem sinnvollen Angebot einen Aufruf zu Denunziation gegenüber allen Kindern mit blonden Zöpfen.
„Aber nicht alle im Bezirksamt Neukölln teilen Lieckes Einschätzung. Die Pressemitteilung löste schon Ende November heftige Diskussionen im Kollegium aus. Auch Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) äußerte sich nach der Veröffentlichung. In einer Rede vor der Bezirksverordnetenversammlung, deren Manuskript der Berliner Zeitung vorliegt, sagte Hikel, die Kritik an der Broschüre basiere auf Verkürzungen, Verzerrungen und Fake News. Das Kollegium des Bezirksamts mache sich Lieckes Äußerungen nicht zu eigen, teilte ein Sprecher am Dienstag mit.“
Alle wichtigen Fragen und Antworten zu der nun von der Amadeu Antonio Stiftung angesetzten Klage gegen Liecke und seine Aussagen finden sich hier: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/…/faq-verklagt-die-…/
[1] Vgl.: https://www.tagesspiegel.de/…/kontakte-zu-lin…/21069286.html