Als Intervention gegen antisemitische und antizionistische Veranstaltungen in Nord-Neukölln wurden in den vergangenen Tagen Plakate mit der provokanten Aufschrift „k̶e̶̶i̶̶n̶ (durchgestrichen) Friede mit Israel“ plakatiert. Insbesondere entlang der Wegstrecke der in den vergangenen Jahren maßgeblich von linken Antizionist_innen organisierten „Nakba-Demonstration“ wurde, hinter einem QR-Code versteckt, über die antisemitischen Implikationen des politischen Gedenkens an die sogenannte „Nakba“, informiert. Als Nakba (arabisch = Katastrophe) wird dabei die Flucht von Palästinenser_innen im Zuge des Unabhängigkeitskrieges, der am 15. Mai 1948 von mehreren arabischen Staaten gegen Israel begonnen wurde bezeichnet. In dem dazu verlinkten Text heißt es u.a.:
„Die Nakba ist als der ideologische Steigbügel zu sehen, den Staat Israel von Anbeginn seiner Gründung zu delegitimieren und zu dämonisieren. Die palästinensischen Vertriebenen werden seitdem von der arabischen Liga als moralisches Faustpfand gegen den Zionismus ins Feld geführt.
Dieser unsichere Status der Palästinenser_innen wird politisch und mittels der Erinnerungskultur um die Nakba instrumentalisiert: Erst, wenn Israel nicht mehr existiere, könnten die Palästinenser ihren Status als Menschen zweiter Klasse überwinden. Die (politische) Erinnerung an die Nakba und damit insbesondere ihre aggressiv vorgetragene Instrumentalisierung, zielt also auf nicht weniger als die Delegitimierung und damit Auslöschung Israels. Das ist Antisemitismus, der keinen Frieden will, sondern den einzigen Schutzraum für Jüd_innen zerstören.
Antisemitische Vernichtungsdrohungen können kein Teil der Lösung sein.
Gegen die Instrumentalisierung von Opfern und dem Gedenken.
Ob anderswo oder hier in Neukölln.“ – http://noalquds.blogsport.de/material/nakba-tag/
Anders als in den vergangenen Jahren fand an diesem Samstag keine Demonstration durch Neukölln statt (Vgl. http://noalquds.blogsport.de/2016/05/12/aufruf-antisemitismus-nicht-unwidersprochen-lassen/ und https://www.facebook.com/keinalqudstagberlin/posts/1861715770758378). Auf dem Hermannplatz wurde stattdessen mit Gruppen wie F.O.R. Palestine, BDS und Die Linke Neukölln ein „Palästina-Tag“ veranstaltet. Inklusive Landkarten auf denen Israel nicht mehr existiert, Dämonisierungen Israels als „Kolonial-“ und „Apartheidsstaat“ und dem Aufruf zum Boykott alles israelischen.