Heute vor sechs Jahren, am 5. April 2012 wurde Burak Bektaş im Kreise seiner Freunde auf offener Straße im Süden Neuköllns ermordet. Unabhängig von der tatsächlichen Motivation des unbekannten Täters, wird dieser Mordanschlag auf eine Gruppe von Jugendlichen zu einem Symbol: Wenige Monate nach dem Bekanntwerden des NSU sind die Parallelen mehr als offensichtlich. Unabhängig davon ob der Mörder ein organisierter Neonazi war, ein normaler Rassist oder auch jener „verrückte Einzeltäter“ der die Polizei in „alle Richtungen“ ermitteln lässt, schafft der Mordanschlag eine breite Verunsicherung auf den Straßen – vor allem unter Jugendlichen. Denn der Täter läuft noch immer frei herum. Und von Seiten der Polizei und der Behörden gibt es keinerlei Informationen Es zeigt wieder einmal, dass auf staatliche und polizeiliche Ermittlungen kein Verlass ist, besonders nicht, wenn es darum geht, gegen Neonazis und rassistische Gewalt vorzugehen. Wenn die Leiterin der Rechtsextremismus-Abteilung des LKA wie jüngst behauptet, die Berliner Polizei hätte ihre Lehren aus dem NSU gezogen, dann ist das blanker Hohn. Denn der Mord an Burak ist bis heute unaufgeklärt. Er wurde bisher ebenso wenig als rechter Mord eingestuft wie der Mord an Luke Holland. Zusammenhänge zwischen den beiden Fällen werden systematisch ausgeblendet.
Die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak lädt für Sonntag den 8. April zu einer Demonstration 6. Jahrestag: Burak Bektaş unvergessen – Aufklären und Gedenken! zum Gedenkort ein. Dort wird im Anschluss die zwei Meter hohe Skulptur aus Bronze in unmittelbarer Nähe des Tatorts eingeweiht. Sie soll die Kritik am Versagen der Ermittlungsbehörden im öffentlichen Raum zementieren.
Für eine konsequente Aufklärung!
8. April | 14.00 Uhr | 6. Jahrestag: Burak Bektaş unvergessen – Aufklären und Gedenken! | U-Britz Süd (Berlin-Neukölln)
ab 15.00 Uhr | Einweihung der Skulptur auf dem Gedenkort | Rudower Str./Möwenweg