Filmvorführung: „Der subjektive Faktor“ von Helke Sander
(Spielfilm/Doku: Deutschland 1980/1981, 138 Minuten, Sprache Deutsch, bei Bedarf mit englischen Untertiteln)
Am 13. September 1968 hält Helke Sander als Delegierte des „Westberliner Aktionsrates zur Befreiung der Frau“ eine Rede auf der Konferenz des SDS in Frankfurt a.M. in der sie den männlichen SDS-Mitgliedern vorwirft, die spezifische Ausbeutung von Frauen im sogenannten privaten Bereich zu tabuisieren. Gleichzeitig bezeichnet sie dabei den SDS als „ein Spiegelbild gesamtgesellschaftlicher Verhältnisse“. Da die männlichen Delegierten aber nicht bereit waren, ihre Thesen zu diskutieren und auch die als nächstes redende SDS-Führungsfigur Hans-Jürgen Krahl mit keinem Wort auf seine Vorrednerin einging, bewarf die schwangere Soziologiestudentin Sigrid Rüger denselben mit einer Tomate.
Auch diese oft als Beginn einer neuen Frauenbewegung angesehene Rede und den Frankfurter Tomatenwurf thematisiert Helke Sander 1980/81 als Filmemacherin in ihrem Werk „DER SUBJEKTIVE FAKTOR“. Über den Film sagt sie selbst: „DER SUBJEKTIVE FAKTOR ist ein ganz persönlicher Film, der sehr viel mit mir zu tun hat. Er handelt vom damaligen Leben in der Studentenbewegung und auch von der Entstehung der neuen Frauenbewegung Ich wollte zeigen, wie in einer politischen Bewegung Entscheidungen entstehen, wie individuell und zufällig das zum Teil war. Ich wollte zeigen, wie unterschiedlich die Interessen und die Motive der Leute in der Bewegung waren […]“.
Wir wollen uns gemeinsam im Rahmen unserer feministischen Veranstaltungsreihe einen Film und zugleich ein Zeitdokument anschauen, das „mit jedem Bild davon handelt, wie das Bild der Frauen vom Bild der Frau entsteht. Es ist ein Film, der zur Bildwerdung beiträgt: unter der Treppe, in der Küche, in der Wohnkommune, bei Demos, in Debatten und Diskussionen, oft verstummend und in schweigendem Einverständnis.“
Eine Veranstaltung der Autonomen Neuköllner Antifa im Rahmen der feministischen Veranstaltungsreihe „still have to protest this shit – Zur ungebrochenen Notwendigkeit feministischer Kämpfe“. Alle kommenden Veranstaltung ab demnächst auch ausführlich unter antifa-neukoelln.netoder auf Facebook.
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