Israelbezogener Antisemitismus und Antisemitismus in der Linken.
Eine Revue mit Merle Stöver und Klaus Holz
Veranstaltung am 12. März 2024 um 19.00 Uhr im Hedwig-Dohm-Haus, Ziegelstraße 4, (Zugang über den Hof, Flachbau links), 10117 Berlin
An diesem moderierten Salonabend wollen wir fotografische Eindrücke von den pro-palästinensischen Demonstrationen der letzten Monate Revue passieren lassen, um diese in das Problem von israelbezogenem Antisemitismus und Antisemitismus innerhalb der Linken einzuordnen. Begriffe und Parolen die auf die Dämonisierung Israels zielen, wie „Stopp Genocide“, Apartheid, „Free Palestine from German guilt“, Kolonialmacht, weiße Privilegien und ethnische Säuberung” gehören in diesen antiisraelischen Kontexten mittlerweile zum gängigen Repertoire.
Wir wollen mit euch diskutieren, wie wir der Vereinnahmung linker Kampagnen etwas entgegen setzen können. Ob Halle, Hanau, Rosa und Karl – alles soll jetzt der Sache der Palästinenser*innen dienen. Zu klären wäre auch, ob Parolen wie: „Nie wieder! war gestern!“ eine Form der Revision der Geschichte darstellen.
Zudem scheint es für viele Aktivist*innen kein Problem zu sein gemeinsam mit Gruppen wie Young Struggle oder Zora zu postulieren: „Die Intifada ist großartig, alles andere ist Quark!“
Kann es hingenommen werden, dass sich Leute, welche sich links, progressiv, emanzipatorisch, antirassistisch und feministisch bezeichnen, Organisationen wie die Hamas, die PFLP, Samidoun, BDS usw. unterstützen? In scheinbarer Solidarität mit der palästinensischen Sache stehen sie an der Seite der Hamas, vereint im Hass auf den Staat Israel.
Wer die Hamas mit ihrer Vision eines Kalifats in Palästina unterstützt, unterstützt erzreaktionäre, antifeministische und queerfeindliche Positionen. Schockierend ist bei all dem, dass eine feministische Position bestenfalls gerade noch als Nebenwiderspruch in sogenannten emanzipatorischen Zusammenhängen ihren Platz findet. Zusätzlich wird Antirassismus, der in diesen Zeiten so bitter nötig ist wie Antisemitismuskritik, für die nationale Befreiung unter dem Banner von Hamas instrumentalisiert.
Wir wollen bei dieser Veranstaltung zweierlei: zusammenkommen mit denen, die wir kennen und von denen wir wissen, dass wir gemeinsame Positionen teilen und nicht alleinstehen. Wir wollen aber auch mit Leuten ins Gespräch kommen, die sich unsicher in ihrer Positionierung sind.