Wie so häufig wird Antisemitismus auf den Straßen gefrönt – als Anlass dient wieder die vorgeschobene Solidarität mit Palästina und die sog. „Israelkritik“, die sich wie hier in der antisemitischen Gleichsetzung des demokratischen Israels mit dem nationalsozialistischen Deutschland oder in“ Drecksjuden“-Rufen zeigt. Auch Pressearbeit wird verhindert und Journalist*innen angegriffen. Antisemitismus ist so vielfältig, dass jede*r sich bedienen kann. Die zahlreichen Märsche seit dem vergangenen Wochenende zeigen, dass es dabei kaum einen Unterschied macht, ob die Versammlungen durch Netzwerke der islamistischen Hamas organisiert werden oder, wie bei der Demonstration am 23. April in vermeintlich linken Kreisen durch Palästina Spricht und mit ihnen verbundenen Gruppen wie der Migrantifa Berlin und Teilen der Berliner Linksjugend solid mobilisiert wird. Der Anlass antisemitische Parolen auf die Straße zu tragen ist wie bei den aktuellen Auseinandersetzungen um den Tempelberg – der eine wochenlange Terrorserie mit der Ermordung zahlreicher Israelis voran ging – weiterhin zweitrangig. Dies zeigten bereits die in Berlin immer wieder stattfindenden Instrumentalisierungen, wie des Gedenkens an die rechten Morde in Halle und Hanau, queere Kämpfe und der Demonstrationen zum 1. Mai.Gegen jeden Antisemitismus und für eine emanzipatorische Gesellschaft!